Interreligiöse Bemühungen um Frieden in Zentralafrika

Katholische und muslimische Vertreter der Zentralafrikanischen Republik (RCA) haben zusammen mit dem „König Abdullah Dialogzentrum“ (KAICIID) ihre Bemühungen zur Beilegung der Konflikte bekundet.

Hohe Vertreter der katholischen Kirche und der islamischen Glaubensgemeinschaft der Zentralafrikanischen Republik (RCA) haben am Wochenende im Austausch mit Experten des „König Abdullah Dialogzentrums“ (KAICIID) in Wien ihre interreligiösen Bemühungen zur Beilegung des bewaffneten Konflikts in der RCA intensiviert. Die Milizen in der RCA werden vereinfacht oft mit religiöser Zugehörigkeit identifiziert, was aber nur teilweise zutrifft.

„Missbrauch der Religion“ entgegentreten

„In der RCA stehen wir vor einem brennenden Problem: Die Aufstachelung zum Hass verbreitet sich immer mehr im gesamten Land. Wir müssen gegen den Missbrauch der Religion zur Rechtfertigung von Gewalt auftreten, indem wir aus allen religiösen Gemeinden heraus Botschaften des Friedens aussenden“, forderte Dieudonne Nzapalainga, Erzbischof von Bangui laut KAICIID-Aussendung von Montag. Der Erzbischof berichtete, dass die Zahl der RCA-Inlandsflüchtlinge bereits mehr als zwei Millionen betrage.

Mit der vom KAICIID unterstützten „Plattform der Religionen“ will Nzapalainga gemeinsam mit dem Präsidenten der islamischen Glaubensgemeinschaft, Imam Oumar Kobine Layama, die Aufmerksamkeit und das Engagement der Öffentlichkeit gewinnen, um das Vertrauen in den gesellschaftlichen Zusammenhalt wieder aufzubauen. Dieser werde von extremistischen Stimmen, die zu Gewalt und Hass aufstachelten, zerstört.

Religionsübergreifendes Radio

„Die Plattform gibt uns die Möglichkeit, die internationale Entwicklungshilfe für die Zentralafrikanische Republik zu bündeln. Gleichzeitig können wir mit dem multireligiösen Radiosender der Plattform und der aktiven Arbeit in den Gemeinden alle Glaubensrichtungen zusammenbringen“, betonte Imam Layama. Dem Medium Radio wird in der RAC vor allem vor dem Hintergrund der langen Tradition mündlicher Überlieferung besonders große Bedeutung zugesprochen.

Nzapalainga und Layama hatten am Freitag auch am Internationalen Humanitären Kongress in der Universität Wien teilgenommen. Am Donnerstag waren sie Gäste der Caritas Österreich.

religion.ORF.at/KAP

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