Papst kritisiert Haftbedingungen in Italien

Bei einer Begegnung mit Häftlingen hat Papst Franziskus am Samstag in Neapel die Zustände in italienischen Gefängnissen kritisiert. Viel zu oft seien die Insassen unter unwürdigen Bedingungen eingesperrt, sagte er in der Strafanstalt Giuseppe Salvia.

Nach der Haft fehle es außerdem an Möglichkeiten, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Franziskus lobte in diesem Zusammenhang die Arbeit von Sozialarbeitern und Priestern, die Ex-Häftlingen dabei zur Seite stünden. An dieser Arbeit könne die ganze Gesellschaft wachsen.

Papst kritisiert Haftbedingungen

REUTERS/Ciro De Luca

Papst Franziskus kritisiert die Haftbedingungen in Italien

Auch Gitterstäbe „trennen nicht von der Liebe Gottes“

Den Häftlingen sprach der Papst Mut zu: Gott verzeihe immer, wenn ein Mensch schlechte Taten aufrichtig bereue. „Das ist eine fundamentale Gewissheit für uns: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen! Nicht einmal die Gitterstäbe eines Gefängnisses“, sagte Franziskus. Die Strafgefangenen lud er ein, ihr Leben auf Jesus auszurichten. Er spende Trost auch in den schwierigsten und traurigsten Lebensmomenten.

Anschließend nahm der Papst gemeinsam mit Gefangenen - darunter waren auch mehrere Transsexuelle - das Mittagessen ein. Vor dem Besuch in der Haftanstalt hatte Franziskus mit rund 50.000 Gläubigen im Zentrum von Neapel auf der Piazza del Plebiscito einen Gottesdienst gefeiert.

religion.ORF.at/KAP

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