Palmsonntag: Pfarren sammeln für Christen im Hl. Land

Österreichs Pfarren sammeln am Palmsonntag, den 29. März, für Christen im Heiligen Land und den umliegenden Unruheregionen. Unterstützt werden sollen Einrichtungen der Franziskaner.

Mit den Geldern werden Sozial- und Bildungseinrichtungen der Kustodie der Franziskaner im Heiligen Land unterstützt, die dort vor allem Kindern, alte Menschen und Flüchtlingen helfen, sagte Pater Elias van Haaren in einem Kathpress-Gespräch. Das diesjährige Motto der Sammlung, die seit 1867 auf Anweisung des Papstes weltweit durchgeführt wird, lautet „Hilfe leisten - Hoffnung spenden. Unser Einsatz für die Christen im Heiligen Land“.

Abwanderung verhindern

Der Orden betreibt in Israel, Palästina, Jordanien, Syrien, im Libanon, Zypern und in Teilen von Ägypten Schulen, Alten- und Waisenheime und kümmert sich um die immer größere werdende Zahl von syrischen und irakischen Flüchtlingen. Im Rahmen sogenannter „housing projects“ werden außerdem Wohnungen für Christen im Heiligen Land gebaut und Arbeitsplätze vermitteln. Damit wolle man die Abwanderung der zumeist arabischen Christen aus dem Land verhindern. „1948 waren es noch 20 Prozent Christen in Israel, heute sind es 1,8 Prozent“, so der Franziskaner.

200.000 Euro im Vorjahr

2014 konnten in der Kollekte rund 200.000 Euro gesammelt werden. Pater Elias rechnet auch heuer wieder mit einem ähnlichen Betrag. „Die Leute scheinen wahrzunehmen, dass die Situation vieler Christen im Nahen Osten keine leichte ist“, erklärt der Franziskaner die konstant hohe Summe.

Die traditionelle Sammlung für die Kirchen im Heiligen Land findet seit 1867 weltweit in den Karfreitagsgottesdiensten statt. Die Diözesen in Österreich führen seit 2002 nach einem Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz die Kollekte schon am Palmsonntag durch, der in diesem Jahr auf den 29. März fällt.

„Weg der Eintracht scheint verloren“

Die Kongregation für die Ostkirchen im Vatikan hofft auf starke Beteiligung. In einem Brief an Bischöfe erinnert der Präfekt, Kardinal Leonardo Sandri, an die Leiden vieler Menschen in Syrien und dem Irak. „Die Waffen kommen dort nicht zur Ruhe, der Weg des Dialogs und der Eintracht scheint verloren“, so der argentinische Kurienkardinal.

„Während die Christen des Heiligen Landes aufgerufen sind, der Versuchung zu widerstehen, ihr Land zu verlassen, ist es Aufgabe der Gläubigen der ganzen Welt, sich ihr Schicksal zu Herzen zu nehmen“, so Sandri. Die Kollekte für das Heilige Land sei „in diesem Jahr mehr denn je eine wertvolle Gelegenheit zu einer Pilgerfahrt des Glaubens“.

religion.ORF.at/KAP