Papst Franziskus feierte Osternacht im Petersdom

Mit Tausenden Gläubigen hat Papst Franziskus im Petersdom eine stimmungsvolle Osternacht gefeiert. In der mehrere Stunden dauernden Zeremonie wurde an die Auferstehung von Jesus erinnert.

Papst Franziskus beschrieb die Osternacht als „eine Nacht des Wachens“. Für die Anhänger Jesus sei es „eine Nacht des Schmerzes und der Angst“ gewesen. Es gehe darum „einzutreten in das Geheimnis, das Gott mit seiner Wache der Liebe vollbracht hat“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt. In seiner Predigt forderte er die Menschen auf, vor Problemen nicht die Augen zu verschließen, über die eigenen Sicherheiten hinauszugehen sowie demütig und bescheiden zu sein.

Ostergottesdienst im ORF

Der ORF ist live dabei, wenn Papst Franziskus mit Zehntausenden Menschen am römischen Petersplatz Ostern feiern wird. Vom Festgottesdienst über die päpstliche Osterbotschaft bis hin zum Segen „Urbi et Orbi“ begleiten Mathilde Schwabeneder, P. Gottfried Wegleitner, Johannes Karner und P. Bernhard Eckerstorfer.
Mehr dazu in Ostergottesdienst und Segen „Urbi et Orbi“

„Ins Geheimnis einzutreten verlangt von uns, keine Angst vor der Wirklichkeit zu haben: sich nicht in sich selbst zu verschließen, nicht vor dem zu fliehen, was wir nicht verstehen, nicht vor den Problemen die Augen zu verschließen, sie zu leugnen,“ so der Papst wörtlich.

Papst fordert Demut

Gleichzeitig müsse man, „über die eigenen bequemen Sicherheiten, über die Trägheit und die Gleichgültigkeit, die uns bremsen“ hinausgehen. Papst Franziskus verlangte von den Menschen zudem Demut, er forderte, „sich zu erniedrigen, vom Sockel unseres so stolzen Ich, unserer Anmaßung herunterzusteigen“. Die Menschen müssten bescheiden sein und anerkennen „was wir wirklich sind: Geschöpfe mit Vorzügen und Mängeln, Sünder, die der Vergebung bedürfen.“

Osternacht im Petersdom mit Papst Franziskus

Reuters/Stefano Rellandini

Papst Franziskus bei der „Auferstehungsfeier“ im Petersdom

Ausdrücklich ging der Papst in seiner Predigt auf die besondere Rolle der Frauen beim biblischen Ostergeschehens ein. Während die männlichen Jünger im Abendmahlssaal verharrten, seien die Jüngerinnen am Ostermorgen zum Grab gegangen. „Die Frauen waren die ersten, die dieses große Zeichen sahen: das leere Grab, und sie waren die ersten, die dort eintraten“, sagte Franziskus. Für die Christen seien diese Jüngerinnen Jesu große Vorbilder.

Feier der Auferstehung Christi

An Ostern feiern Christen die Auferstehung Christi von den Toten. Der biblischen Überlieferung nach wurde Gottes Sohn Jesus von Nazareth am Karfreitag in Jerusalem verurteilt und auf dem Hügel Golgatha gekreuzigt. Nach christlichem Glauben überwand der gekreuzigte Jesus am Ostersonntag den Tod und erfüllte damit seinen göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden.

Osternacht im Petersdom mit Papst Franziskus

Reuters/Stefano Rellandini

Die Feier der Osternacht folgt in ihrer Dramaturgie von der Dunkelheit ins Licht

Die Feier zum Gedenken an die Auferstehung begann vor dem Petersdom, wo die Osterkerze entzündet wurde. Anschließend wurde das Osterlicht in einer Prozession in die abgedunkelte Kirche gebracht. Später taufte der Papst sechs Frauen und vier Männer verschiedenen Alters, die in diesem Jahr aus Italien, Albanien, Kambodscha, Kenia und Portugal stammten.

Osternacht im Petersdom mit Papst Franziskus

Reuters/Claudio Peri

Papst Franziskus mit dem Evangeliar: Frauen berichten in der Ostergeschichte vom leeren Grab

Zehntausende Menschen zur Ostermesse erwartet

Für Franziskus war es die dritte Osternacht seit seiner Wahl zum Papst im Jahr 2013. Die traditionellen Oster-Feiern im Vatikan enden am Sonntag mit der Ostermesse. Dann verkündet der Papst seine Osterbotschaft und spendet den Segen „Urbi et Orbi“ - mehr dazu in Zu Ostern und Weihnachten: „Urbi et orbi“

religion.ORF.at/APA/AFP

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