Lesbensegnung: Schweizer Pfarrer fügt sich Bischof

In einem aufsehenerregenden Streit um die Segnung eines lesbischen Paares hat ein katholischer Geistlicher in der Schweiz sich dem Druck seiner Kirchenführung gebeugt.

Pfarrer Wendelin Bucheli werde „zukünftig weder öffentlich noch heimlich die Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares durchführen“, heißt es in einer am Dienstag verbreiteten gemeinsamen Erklärung.

Zwangsversetzung findet nicht statt

Im Gegenzug verzichtet der Bischof von Chur, Vitus Huonder, auf die angedrohte Zwangsversetzung des Pfarrers. Bucheli hatte im Oktober 2014 in der Pfarrkirche von Bürglen - dem mutmaßlichen Heimatort des legendären Schweizer Volkshelden Wilhelm Tell im Kanton Uri - zwei als Paar lebende Frauen gesegnet.

In der Mitteilung wird betont, dass Bucheli „dem ihn sendenden Bischof gegenüber loyal ist und sich an die kirchliche Lehre hält“. Die katholische Gemeinde im Tellort, die sich gegen die Versetzung ihres beliebten Pfarrers ausgesprochen hatte, begrüßte die Einigung. Bürglens Kirchenrat Peter Vorwerk erklärte, der Fall zeige, wie christliche Konfliktbewältigung funktioniere, wenn man miteinander rede. Der monatelang schwelende Streit war auch in Kirchenkreisen außerhalb der Schweiz verfolgt worden.

religion.ORF.at/APA/dpa

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