Geburt, Erleuchtung und Tod: Buddhisten feiern Vesakh
Gefeiert wird am jeweils ersten Vollmondtag im zweiten Monat des Hindu-Kalenders Vesakha, der in etwa dem Monat Mai entspricht. Vesakh wird von allen buddhistischen Glaubensrichtungen zelebriert. Die genauen Festdaten weichen je nach Land und Glaubensrichtung stark von einander ab. Zu Vesakh feiern Gläubige Geburt, Erleuchtung und Tod Siddharta Gautama Buddhas.
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Meditation und Prozessionen
Das Fest wird gewöhnlich mit Gebeten und Meditation begangen, es gibt aber auch karnevalsähnliche Lichter- und Fahnenprozessionen, wie zum Beispiel in Indonesien und Indien. Papierlaternen werden in den Nachthimmel geschickt.
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An das Wohl anderer denken
Zu Vesakh sollen Gläubige noch mehr als sonst an das Wohl anderer Menschen und Wesen denken. Deshalb erhalten Klöster zum Vesakh-Fest Spenden, Bettelmönche, Pilger und Arme werden mit Essen versorgt. Gefangene können zu Vesakh auf Begnadigung hoffen. Tiere, besonders Vögel, werden rituell freigelassen.
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Kein Sex, kein Alkohol, dafür Fasten
Viele Buddhisten fasten anlässlich des Vesakh-Festes und kleiden sich in Weiß. An diesem Tag wird besonders darauf geachtet, die fünf buddhistischen Gebote (Sila) einzuhalten. So wird streng vegetarisch gegessen und kein Alkohol konsumiert. Sex ist an diesem Tag verpönt.
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Besonders fromme Buddhisten verzichten zu Ehren Buddhas auch auf ihr weiches Bett, Parfüm und Schmuck und verbringen den ganzen Tag im Tempel, um sich Predigten anzuhören.
Veranstaltungshinweis
Vesakh-Feier der Österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft in Wien, Sonntag, 31. Mai 2015 ab 16.00 Uhr an der Friedenspagode an der Donau
Feiern auch in Österreich
In Österreich wird das Fest an mehreren Orten begangen, darunter auch am Sonntag in Wien. Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (ÖBR) wurde im Jahr 1983 vom Staat als offizielle Vertretung des Buddhismus anerkannt.
Es war die erste derartige Anerkennung des Buddhismus in ganz Europa. Unter dem Dach der ÖBR sind sämtliche Traditionen des Buddhismus vereint, Präsident ist seit 2006 Gerhard Weißgrab.
ÖBR
1999 wurde das Vesakh-Fest von der UNO als offizieller weltweiter Feiertag anerkannt. Seitdem begehen auch viele buddhistische Gemeinschaften in Europa diesen Tag.
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