Umwelt-Enzyklika des Papstes erscheint am 18. Juni
Die erste alleine von Franziskus erarbeitete Enzyklika, die auf Italienisch verfasst wurde, erscheint somit sechs Monate vor dem UN-Klimagipfel in Paris. Nach Angaben des Vatikans befasst sich das Kirchenoberhaupt darin nicht nur mit ökologischen Fragen, sondern auch mit der „Bewahrung der göttlichen Schöpfung“. Mit dem Titel „Laudato sii“ greift der Papst die Worte aus dem „Sonnengesang“ seines Namenspatrons Franz von Assisi (1182-1226) auf.
Verantwortung für das gemeinsame Wohl
Nach Informationen der Wochenzeitung „Die Zeit“ trägt die Enzyklika den Untertitel „Über die Verantwortung für unser gemeinsames Wohl“. Demnach kritisiert der Papst darin die Rücksichtslosigkeit des Menschen gegenüber der Natur sowie den ausufernden Konsumismus und Kapitalismus. Zudem wende er sich gegen die Nutzung der Atomenergie. Franziskus ließ sich für die Enzyklika von zahlreichen Experten und Wissenschaftlern beraten.

Reuters/Jitendra Prakash
Papst Franziskus ruft zum Kampf gegen den Klimawandel auf. Im Bild ein beinahe ausgetrockneter Teich in Indien
Aufruf an die „Mächtigen der Welt“
Der Pontifex äußert sich regelmäßig zu Umweltfragen. Nach dem UN-Klimagipfel in Lima hatte er die Regierungen zu mehr Mut im Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. Vor einigen Wochen erinnerte er die „Mächtigen der Welt“ daran, dass sie sich eines Tages vor Gott rechtfertigen müssten, falls sie den Umweltschutz vernachlässigten.
Franziskus hatte im Juli 2013 seine erste Enzyklika vorgelegt. Das Rundschreiben zu grundlegenden theologischen Fragen mit dem Titel „Lumen Fidei“ (Licht des Glaubens) wurde von Franziskus auf der Grundlage von Aufzeichnungen seines Vorgängers Benedikt XVI. vollendet. Im November 2013 erschien ein Apostolisches Schreiben des Papstes mit dem Titel „Evangelii Gaudium“ (Freude des Evangeliums).
religion.ORF.at/AFP
Mehr dazu:
- Umweltenzyklika nicht exklusiv vom Vatikan verlegt
(religion.ORF.at; 7.5.2015) - Papst stellt Öko-Enzyklika fertig
(religion.ORF.at; 23.3.2015)