Krautwaschl: 3.000 Gläubige zur Bischofsweihe erwartet

Am kommenden Sonntag wird Wilhelm Krautwaschl im Grazer Dom zum 58. Bischof der Diözese Graz-Seckau geweiht. Rund 3.000 Gäste, darunter auch hochranginge Vertreter aus Kirche und Politik, werden dabei sein.

Ab 14. Juni wird in der steirischen Landeshauptstadt gefeiert: Insgesamt 23 Bischöfe - darunter Nuntius Stephan Zurbriggen, Kardinal Christoph Schönborn und drei weitere Erzbischöfe - werden an der Bischofsweihe von Krautwaschl teilnehmen, verlautbarte die Diözese am Dienstag.

Besonders wichtig sei Krautwaschl jedoch, dass neben den Ehrengästen auch ein „möglichst bunter Querschnitt der Katholiken in der Steiermark“ anwesend ist. Die Bischofsweihe wird von ORF 2 Steiermark und ORF III ab 14 Uhr live übertragen. Krautwaschl wurde 1963 im steirischen Gleisdorf geboren, studierte Theologie an der Universität Graz und trat gleichzeitig ins Priesterseminar ein. 1990 wurde er zum Priester geweiht.

Lackner weiht Krautwaschl

Krautwaschls Bischofsweihe wird Erzbischof Franz Lackner vornehmen, der bis zu seiner Bestellung nach Salzburg als Favorit für die Nachfolge des zu Jahresbeginn aus Altersgründen zurückgetretenen Egon Kapellari gegolten hatte. Lackners eigene Bischofsweihe am 8. Dezember 2002 - damals zum Grazer Weihbischof - war die bisher letzte im Grazer Dom. Die letzte Grazer Weihe zum Diözesanbischof datiert in Graz auf das Jahr 1969 zurück: Es war jene des nunmehrigen Altbischofs Johann Weber, der Lackner gemeinsam mit Kapellari als Mitkonsekrator bei der Weihe zur Seite stehen wird.

Wilhelm Krautwaschl

APA/Erwin Scheriau

Wilhelm Krautwaschl wird am 14. Juni zum Bischof geweiht.

Erwartet wird die gesamte Österreichische Bischofskonferenz. Ihr wird dann auch der Militärbischof Werner Freistetter - er empfängt am Donnerstag in Wiener Neustadt die Bischofsweihe - angehören. Weiters werden Bischöfe der Nachbar-Erzdiözese Marburg, aus Polen, Rumänien, Tschechien, Italien und der Bischof der koreanischen Partnerdiözese Masan, Francis Xavier Ahn Myong-ok dabei sein. Die Landespolitik wird durch Landeshauptmann Franz Voves und seinen Stellvertreter Hermann Schützenhöfer vertreten sein, die Stadt Graz durch Bürgermeister Siegfried Nagl.

Bischofsmotto: „Gott ist Liebe“

Krautwaschl wird vor der Weihe vom Zisterzienserpater im Stift Rein und früheren Hartberger Pfarrer August Janisch in den Dom gebracht. Er verbrachte bei Janisch seine ersten Kaplansjahre. Mit Janisch wird ihn Markus Madl, der als Pfarrer in Graz-Graben unmittelbarer Nachbar des Bischöflichen Seminars ist, in dem Krautwaschls zuletzt als Regens wirkte, in den Dom begleiten.

Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl wird Erzbischof Lackner laut dem Festablauf um die Weihe bitten, der Domkapitel-Notar Bernhard Körner das päpstliche Ernennungsschreiben verlesen. Noch vor dem eigentlichen Weiheakt werden die Schriftlesungen und wohl auch die Predigt Lackners Bezug nehmen auf das von Krautwaschl gewählte Bischofsmotto „Deus caritas est“ („Gott ist Liebe“), das sich auch in seinem Bischofswappen wiederfindet. Der Entwurf des Wappens stammt von Schülern des Bischöflichen Gymnasiums in Graz.

Kollekte für Flüchtlingshilfe

Zwei der Bischofsinsignien - Hirtenstab und Brustkreuz - wurden vom steirischen Künstler Christoph Rothwangl gestaltet, das auf Pfingsten verweisende Messgewand geht auf einen Entwurf von Edith Temmel zurück. Anschließend an die Bischofsweihe folgt eine Agape u.a. mit Wein von Winzern aus Krautwaschls Kaplans-Orten Hartberg und Gleisdorf.

Auf Wunsch des neuen Bischofs werden statt Geschenken Spenden für die „Refugio-Flüchtlingshilfe“ erbeten, mit denen je zur Hälfte Projekte für Jesuiten und Christen im Irak sowie für die Flüchtlingshilfe in der Steiermark unterstützt werden. Auch die Kollekte während des Weihegottesdienstes ist diesem Zweck gewidmet.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Neuer Bischof Krautwaschl: Gegen „Oben und Unten"
(religion.ORF.at; 18.04.2015)

Link: