Tibeter in Indien feierten 80. Geburtstag des Dalai Lama

Mit rund 8.000 Anhängern hat der Dalai Lama am Sonntag seinen 80. Geburtstag begangen. Eigentlich hat der Dalai Lama am 6. Juli Geburtstag, am Sonntag beging er ihn nach dem tibetischen Mondkalender.

„Ich hoffe, Sie feiern mit mir auch meinen 90. Geburtstag“, sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter im indischen Dharamsala. Zu den Feierlichkeiten gehörten zudem ein Mittagessen, traditionelle Tänze und ein spezielles Geburtstagsgebet. An den Feiern nahmen auch internationale Würdenträger teil. Der spirituelle Führer der buddhistischen Tibeter saß am Sonntag auf einem goldenen Thron in seiner Exilheimat Dharamshala, während Mönche stundenlang Verse skandierten, tanzten und traditionelle Musik spielten.

Der Dalai Lama

APA/AP/Ashwini Bhatia

Der Dalai Lama feierte nach dem tibetischen Mondkalender seinen 80. Geburtstag

Politische Auftritte bei Feierlichkeiten

Der Dalai Lama war nach der chinesischen Besetzung Tibets 1959 nach Indien geflohen. Zehntausende folgten ihm. Für andauernden Bemühungen um eine friedliche Einigung zwischen seinem Volk und der Regierung in Peking bekam er 1989 den Friedensnobelpreis. Heute setzt er sich für Frieden und Gewaltlosigkeit auf der ganzen Welt ein.

Politisch heikel waren die Auftritte mehrerer Regionalpolitiker bei den Geburtstagsfeierlichkeiten. Unter den Gratulanten war etwa Nabam Tuki, der Regierungschef des indischen Bundesstaates Arunachal Pradesh. Er lud den Dalai Lama zu einem Besuch ein. Das Gebiet wird auch von China beansprucht. Als Indiens Premierminister Narendra Modi vor einigen Monaten dorthin reiste, protestierte Peking lautstark.

Auch aus Neu Delhi fuhren ein Minister und ein Staatssekretär - der aus Arunachal Pradesh stammt - zur Feier nach Dharamshala. „Heute ist der Geburtstag eines außergewöhnlichen Führers“, sagte Lobsang Sangay, Oberhaupt der tibetischen Exilregierung. Diese wird von keinem Land der Welt anerkannt. Der Dalai Lama hatte die politische Führung im Jahr 2011 abgegeben.

religion.ORF.at/APA/dpa/AFP