Tschechien will Karfreitag als Staatsfeiertag einführen

In Tschechien, dem wohl atheistischsten Land Europas, soll der Karfreitag ein Staatsfeiertag werden. Die vom Sozialdemokraten Bohuslav Sobotka geführte Regierung stimmte einem entsprechenden Gesetzesentwurf zu.

Auch im Parlament, das nun über die Vorlage abstimmen muss, hat das Vorhaben gute Chancen, berichteten tschechische Zeitungen am Donnerstag. Auch Teile der Opposition unterstützen den Vorschlag der mitregierenden christdemokratischen Volkspartei (KDU-CSL), den Karfreitag zu einem staatlichen Feiertag zu machen. Nur die Kommunisten (KSCM) sind erwartungsgemäß gegen das Vorhaben.

„Die Leute werden an diesem Tag keinen Urlaub nehmen müssen“, erklärte der Vizepremier und KDU-CSL-Chef Pavel Belobradek die Zustimmung des Kabinetts. Die Auswirkungen eines zusätzlichen Staatsfeiertages auf die Wirtschaft und deren Wachstum sollten nur minimal sein, hieß es.

Fast 60 Prozent konfessionslos

Der hohe kirchliche Feiertag ist in zahlreichen Ländern - darunter Deutschland und dem Großteil der Schweiz - ein gesetzlicher Feiertag. In Österreich gilt der Karfreitag nur für Angehörige Angehörige der Evangelischen Kirche H. B. und A. B., der Altkatholischen Kirche sowie der Methodistenkirche als Feiertag. Tschechien zählt zu den Ländern in Europa, in denen der Atheismus am verbreitetsten ist. Fast 60 Prozent der rund zehn Millionen Einwohner sind konfessionslos.

religion.ORF.at/APA