Asylwerber: Zehn Prozent kirchlich betreut

Gemeinsam mit Pfarren und Klöstern betreut die Caritas derzeit österreichweit mehr als 4.400 Asylwerber im Rahmen der Grundversorgung, etwa zehn Prozent der 43.000 Asylwerber in Grundversorgung, so Kathpress.

Zusätzlich würden „10.500 Menschen mobil betreut“, gab die Caritas Österreich am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Die kirchliche Hilfsorganisation habe in den vergangenen zwölf Monaten 1.700 zusätzliche Plätze für schutzsuchende Menschen schaffen können. In der mobilen Betreuung würden gegenwärtig doppelt so viele Menschen versorgt wie im Sommer 2014, informierte Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter.

Beispielgebend nannte er die Vorgangsweise der Diözese Eisenstadt, die bis zum Jahresende die kirchlichen Unterbringungsplätze für Flüchtlinge von derzeit 54 auf rund 200 erhöhen will. Gleiches gelte für das Stift Admont, das ein leerstehendes Schülerheim vom Land Steiermark gekauft hat und bis September Räumlichkeiten für 70 Asylwerber adaptiert.

Unterstützung durch Gemeinde und Kirche

Auch Horn im niederösterreichischen Waldviertel sei ein Vorbild an Solidarität, so Wachter: „Dank der Unterstützung von Bürgermeister, Gemeinde und Kirche konnte die Caritas Ende Mai ein neues Flüchtlingsquartier für 100 Frauen, Kinder und Männer eröffnen.“ Und für die Zukunft gelte dasselbe wie in den vergangenen Monaten: „Wir stehen weiter bereit, um zusätzliche Quartiere anzubieten.“

Rückenwind bekommen all diese Bemühungen durch die Österreichische Bischofskonferenz: Bei ihrer jüngsten Sommervollversammlung in Mariazell legte sie fest, dass in jeder Diözese ein „Diözesankoordinator für Flüchtlingsunterbringung“ bestellt wird, der die bereits existierenden kirchlichen Maßnahmen in diesem Bereich erheben und die Suche nach geeigneten weiteren Quartieren für die Grundversorgung hauptverantwortlich übernehmen soll.

Koordinatoren vermitteln

Diese Koordinatoren sind in allen Diözesen bereits im Einsatz und führen auch die erforderlichen Gespräche mit politisch Verantwortlichen in Ländern und Gemeinden über geeignete kirchliche Quartiere oder Wohnungen. Die Beratung von Pfarren und Ordensgemeinschaften in Flüchtlingsfragen gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Die Bemühungen würden Erfolge zeitigen, mit weiteren sei zu rechnen, sagte der Kommunikationschef der Erzdiözese Wien und Sprecher von Kardinal Schönborn, Michael Prüller: Er sprach zuletzt von mindestens 5.000 Flüchtlingen, die bis Jahresende kirchlich betreut die Chance auf ein Leben in Sicherheit bekommen sollen.

religion.ORF.at/KAP

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