Irland: Erzbischof verteidigt Platzvergabe an Schulen
Es sei ganz normal, dass an katholischen Schulen zunächst Katholiken angenommen würden, sagte Martin laut irischen Medienberichten vom Mittwoch. Das Problem sei ein Mangel an Grundschulplätzen im Allgemeinen. Eine Onlinepetition gegen die Bevorzugung getaufter Kinder hatte im Juli rund 11.000 Unterzeichner gefunden.

Reuters/Tony Gentile
Dublins Erzbischof Diarmuid Martin
91 Prozent der Schulen katholisch
Martin verwies darauf, dass die Einrichtung konfessionsfreier Schulen in Irland zu langsam vorangehe. Viele Eltern schätzten den hohen Bildungsanspruch an katholischen Schulen und meldeten daher ihre Kinder unabhängig von ihrer Religion dort an. Noch immer stehen 91 Prozent der irischen Schulen in katholischer Trägerschaft; sie werden allerdings staatlich finanziert.
„Unfair, diskriminierend, undemokratisch“
Der Initiator der Onlinepetition, Paddy Monahan, fordert eine Änderung des aktuellen Antidiskriminierungsgesetzes. Es gestattet eine Schulplatzvergabe nach religiösen Gesichtspunkten, die Wohnortnähe des Kindes ist kein vorrangiges Kriterium. Das sei „unfair, diskriminierend und undemokratisch“, so Monahan. Er will seine Unterschriftensammlung Anfang September im Petitionsausschuss des irischen Parlaments vorlegen.
religion.ORF.at/KAP/KNA