Drei Österreicher nehmen an Familiensynode teil

Der Vatikan hat am Dienstag die vollständige Liste der Synodenteilnehmer veröffentlicht. Österreich ist mit Kardinal Christoph Schönborn, Bischof Benno Elbs und dem serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Cilerdzic vertreten.

Von Papst Franziskus persönlich ernannt wurden zwei deutschsprachige Kardinäle, Christoph Schönborn und Walter Kasper. Die vom Vatikan veröffentlichte Liste der Teilnehmer der Weltbischofssynode im Oktober enthält die Namen von insgesamt rund 400 Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen, Klerikern, Ordensleuten und Laien. Unter den 45 vom Papst persönlich bestimmten Teilnehmern an der „Familiensynode“ sind auch zehn von ihm selbst ernannte Kardinäle.

Laien berichten über Umgang mit Familien

Unter den teilnehmenden Laien sind der deutsche Moraltheologe Aloys Johann Buch und seine Frau Petra Buch, die sich in der diözesanen Familienarbeit engagiert. Sie werden vor der Synode über ihre Erfahrungen zum Umgang mit Familien im kirchlichen Raum berichten.

Kardinal Schönborn und Kardinal Kasper, der frühere Präsident des Ökumenerats, nahmen bereits im vergangenen Jahr an der Außerordentlichen Synode zur Familie teil und zählen zu den Befürwortern kirchlicher Reformen auf diesem Gebiet. Unter anderen berief Franziskus auch den Triester Pfarrer und Familienseelsorger Roberto Rosa persönlich zum Synodalen.

Bis zu vier Bischöfe pro Land

Anders als bei der Vorgängersynode 2014 sind die einzelnen Länder der Weltkirche entsprechend der Zahl ihrer Katholiken mit bis zu vier Bischöfen vertreten. Deren Namen hatte der Vatikan bereits zu einem früheren Zeitpunkt veröffentlicht. Aus Österreich kommt Benno Elbs (Feldkirch), aus Deutschland kommen Kardinal Reinhard Marx (München), Erzbischof Heiner Koch (Berlin) und Bischof Franz-Joseph Bode (Osnabrück), aus der Schweiz kommt Jean-Marie Lovey (Sion).

Neben Schönborn und Elbs nimmt auch ein dritter Österreicher an der Synode teil, nämlich der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic. Er wird auf der Teilnehmerliste im letzten Namensblock genannt. Dort finden sich 14 Ökumene-Vertreter aus „Schwesterkirchen“ der römisch-katholischen Kirche.

Beratungsorgan für den Papst

Der Papst, die mehr als 300 Bischöfe und die rund 100 weiteren Experten diskutieren vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan bei der Weltbischofssynode zum Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“. Es handelt sich um die 14. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode der Kirchengeschichte seit deren Einführung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, und um die insgesamt 27. Bischofssynode, rechnet man auch die zehn bisherigen Sonderversammlungen zu regionalen Fragen und drei außerordentlichen Bischofssynoden hinzu. Synoden haben im Gegensatz zum Konzil keine Entscheidungs- oder Beschlussfunktion, sondern sollen den Papst im Sinne der Kollegialität beraten.

Im Unterschied zur Außerordentlichen Generalversammlung, bei der nur die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen teilnehmen, werden bei der Ordentlichen Generalversammlung die Bischofskonferenzen je nach Größe durch ein bis vier gewählte Vertreter repräsentiert. Neben den Delegierten der Bischofskonferenzen sind praktisch alle Leiter römischer Kurien bei der Synode eingeladen, sowie auch Vertreter der Orden und der Ostkirchen sowie Fachleute und vom Papst bestellte Delegierte.

religion.ORF.at/KAP

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