Familiensynode: Brief von katholischen Homosexuellen

Ein Dachverband von Organisationen katholischer Homosexueller, der sich am vergangenen Wochenende in Rom gebildet hat, hat einen Brief an die Teilnehmer der Familiensynode im Vatikan gerichtet.

In dem Brief werden die Bischöfe aufgerufen, vor Schwulen „keine Angst zu haben“. „Global Network of Rainbow Catholics“ (GNRC) heißt der Dachverband mit Mitgliedern aus circa 30 Ländern. In dem Brief an die „Synodenväter“ werden diese aufgerufen, „neue Wege zu finden, um die Familie zu ehren“. Viele Homosexuelle hätten trotz „Verfolgungen“ ihren Glauben aufrecht erhalten.

Die Schreibenden erklärten sich zuversichtlich, dass es Wege der Begegnung „in Freude und Transparenz“ gebe. Das Coming-Out des polnischen Priesters Krzysztof Charamsa wurde vom GNRC-Sprecher Andrea Rubera zwar begrüßt, es sei jedoch ein schwerer Schlag für den Vatikan. Die Gefahr sei, dass damit der konservativere Teil der Kurie gestärkt werde.

Überraschendes Coming-Out

Durch das Coming-Out Charamsas und seiner Kritik an dem seiner Ansicht nach „rückwärtsgewandten“ Umgang der Kirche mit Homosexualität startete die Familiensynode am Montag in einer angespannter Atmosphäre.

Der polnischen „Newsweek“-Ausgabe gegenüber hatte der 43-Jährige gesagt, er wolle die Kirche nicht zerstören, sondern ihr helfen: „Mein Coming-out soll ein Appell an die Synode sein, ihr paranoides Handeln gegenüber sexuellen Minderheiten aufzugeben.“

religion.ORF.at/APA/dpa

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