Jesuit Hagenkord: Synode kommt in spannende Phase

Die Weltbischofssynode zu Ehe, Familie und Sexualmoral verlaufe bisher harmonisch und konstruktiv, erst jetzt gelange die Tagesordnung zu den heißeren Themen, sagte Bernd Hagenkord gegenüber Radio Vatikan.

Inhaltliche Konflikte sehen erst in den verbleibenden Wochen bevor, so die Einschätzung des Synoden-Medienbeauftragten für die deutschsprachigen Journalisten, Bernd Hagenkord. Er selbst gehe jedoch davon aus, dass am Ende „ein mit großer Einmütigkeit verabschiedetes Dokument“ stehen werde, erklärte der Jesuit, der in der Synodenaula das Geschehen mitverfolgt.

Die Stimmung auf der Synode sei allgemein „besser“ als bei der Vorgänger-Synode 2014, so Hagenkords Eindruck: „Es gibt weniger offene Konflikte außerhalb der Aula, weniger Kontroverse, und innerhalb des Saales versuchen alle, konstruktiv und positiv an den Positionen zu arbeiten“, so der Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan.

Weitere Diskussionen zu erwarten

Dass es dennoch Auseinandersetzungen gebe, liege in der Natur der Sache, „aber die Mitglieder der Synode sind sich offensichtlich bewusst, dass es keine weitere Synode zum Thema gibt: Das hier ist es, und der Einsatz ist dementsprechend. Da ist richtig Bewegung drin.“ Die Diskussionen dürften jedoch auch nach Synodenende weitergehen, könne man den Gesprächen in den Sitzungspausen entnehmen.

Dass in den Sprachgruppen-Tagen mehrere Kleingruppen parallel und untereinander nicht direkt vernetzt arbeiten bezeichnete Hagenkord als eine „Stärke“ der Synode, da dies Dialog und Zusammenarbeit fördere. Positiv äußerte sich der Leiter der deutschsprachigen Redaktion von „Radio Vatikan“ auch über die Berichterstattung: Sie sei „sehr gut“, vermeide man „die einseitigen Medien, die nur auf Krawall aus sind oder die nicht berichten, sondern beeinflussen wollen“. Dass es eine Teilung in „zwei Synoden“ - die wirkliche und die der Medien - gebe, wie öfters behauptet wird, sehe er nicht.

Sprachgruppen tagen hinter verschlossenen Türen

In der nunmehr angebrochenen zweiten Synodenwoche geht es inhaltlich um die Glaubenslehre und deren pastorale Anwendung bzw. Umsetzung. Am Montag und Dienstag tagen dazu erneut die 13 nach Sprachen unterteilten Zirkeln („Circoli minores“) hinter verschlossenen Türen. Am Mittwoch wird bereits an den neuen 13 Dokumenten - des zweiten Teils des Grundlagentextes - in den Sprachgruppen gefeilt, ehe am Donnerstag die Ergebnisse in der Synodenaula präsentiert werden.

Am Freitag kommen die Ökumene-Vertreter und die geladenen Gäste zu Wort. Höhepunkt der Woche ist am Sonntag die Heiligsprechung der Eltern der heiligen Theresia von Lisieux, Louis Martin und Zelie Guerin auf dem Petersplatz.

religion.ORF.at/KAP

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