Ermittlungen um entführte Vatikan-Bürgerin eingestellt

Die römische Justiz stellt die Ermittlungen im Fall der 1983 verschwundenen vatikanischen Staatsbürgerin Emanuela Orlandi ein. Ein Untersuchungsrichter hat am Dienstag den Rekurs der Familie Orlandi abgelehnt.

Die Bedingungen für eine Fortsetzung der Ermittlungen seien nicht vorhanden, sagt der Untersuchungsrichter. Der „Fall Orlandi“ gehört zu den spektakulärsten italienischen Kriminalfällen.

Emanuela Orlandi

REUTERS/Stringer

Pietro, der Bruder von Emanuela Orlandi, hält ein Flugblatt in die Luft

Verbindung zu Papst-Attentäter Ali Agca

Unmittelbar nach dem mysteriösen Verschwinden der damals 15-jährigen Tochter eines Angestellten im Vatikan meldeten sich angebliche Entführer, die ihre Freilassung im Austausch gegen den Papst-Attentäter Ali Agca forderten. Alle damals eingeleiteten Nachforschungen blieben ohne Ergebnis. Später hieß es, das Mädchen sei von einer römischen Kriminellenbande entführt und kurze Zeit später getötet worden.

Insbesondere der Bruder des Entführungsopfers, Pietro Orlandi, hatte die Nachforschungen und Ermittlungen der vatikanischen und italienischen Behörden als ungenügend bezeichnet. So sei der Vatikan unmittelbar nach der Entführung nicht allen Hinweisen nachgegangen. „Ich werde weiter um die Wahrheit kämpfen“, kommentierte Pietro Orlandi die Einstellung der Ermittlungen.

religion.ORF.at/APA

Mehr dazu: