Abschlusspapier der Bischofssynode ist fertig

Das Abschlussdokument der Bischofssynode über Ehe und Familie ist fertig. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Samstag mitteilte, wurde der Text am Vormittag vor den Mitgliedern der Bischofssynode verlesen.

Die seit drei Wochen beratende Familiensynode ist in die Schlussphase getreten. Die 270 Teilnehmen trafen sich am Samstagnachmittag in der Aula, um über das Schlussdokument aus 94 Punkten abzustimmen. Dieses soll am Samstagabend veröffentlicht werden.

Lombardi

APA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE

Vatikansprecher Federico Lombardi verkündet die Fertigstellung des Synodendokuments

Der Leiter der Kommission, der ungarische Kardinal Peter Erdö, zeigte sich über die Einstimmigkeit zufrieden, die beim Schlussbericht erreicht worden sei. Die Botschaft, die aus dieser Synode hervorgehe, sei das Thema der Synode selbst und zwar die zentrale Rolle Familie, sagte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn bei einer Pressekonferenz am Samstag im Vatikan.

„Die Familie ist ist kein Auslaufmodell“

„Die Tatsache, dass die katholische Kirche zwei Jahre lang das Thema Familie in all seinen Facetten besprochen hat, ist vielsagend für unsere Zeit und das ist auch der Kern der Botschaft dieser Synode: Ein großes Ja zur Familie“, meinte Schönborn.

„Die Familie ist nicht überwunden, sie ist kein Auslaufmodell. Sie ist die fundamentalste Realität der menschlichen Gesellschaft. Es gibt in schwierigeren Zeiten kein sichereres Netz als die Familie, auch die verwundete Familie, auch die sogenannte Patchwork-Familie. Die Familie ist das sicherste Netz“, meinte Schönborn.

Kein Konsens bei Homosexuellen

Zugleich dämpfte Schönborn Erwartungen, der Text könnte sich ausführlicher zum Umgang mit Homosexuellen äußern. Es gehe darin nur um den Umgang mit Homosexuellen innerhalb von Familien. Im Verlaufe der Beratungen habe sich gezeigt, dass die kulturellen und politischen Umstände zu unterschiedlich seien, um in dieser Frage zu einen Konsens unter den Synodenmitgliedern zu gelangen, erklärte Schönborn, der bei der Synode als Moderator der hochkarätig besetzten deutschen Sprachgruppe im Einsatz war.

Der brasilianische Kardinal Raymundo Damasceno Assis, einer der Vizepräsidenten der Synode, hob die gute Arbeit der Sprachgruppen hervor. Es hatte insgesamt 13 solcher Gruppen gegeben, eine auf Deutsch, die übrigen zwölf verteilt auf Italienisch, Spanisch, Englisch und Französisch. Am Ende gab es zum Vorbereitungsdokument der Synode 1355 Änderungsvorschläge, die in den Abschlussbericht eingearbeitet wurden.

Ausgehend vom Vorbereitungsdokument „Instrumentum Laboris“ hatten die Bischöfe in den vergangenen Wochen in 13 nach Sprachen geordneten Kleingruppen rund um das Thema Ehe und Familie diskutiert und Änderungsvorschläge erarbeitet. Anders als ein Konzil hat die Synode in der katholischen Kirche nur beratende Funktion. Der Papst entscheidet, ob und wie er die Vorschläge des Abschlussdokuments in Kirchenrecht umsetzt. Unklar ist, ob und wann das Dokument veröffentlicht wird.

religion.ORF.at/APA/KAP

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