Manila: Kirche gegen Wahlkampf bei Jesus-Prozession

Die katholische Kirche will die Prozession des Schwarzen Nazareners in Manila von Wahlkampf freihalten. Politiker sollten weder mit Plakaten noch mit anderen Mitteln entlang der Strecke für sich und ihre Parteien werben.

Die Forderung des Wahlkampf-Verbots kam am Mittwoch von Hernando Coronel, Rektor der Quiapo-Kirche, in einer auf der Website der Philippinischen Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung. Weiters forderte Coronel die Politiker auf, keine T-Shirts mit ihrem Konterfei an die Prozessionsteilnehmer zu verteilen. „Unsere Aufmerksamkeit gilt dem Schwarzen Nazarener. Lasst uns ihm unseren Respekt und unsere Liebe erweisen“, so der Geistliche.

Prozession mit lebensgroßer Statue

Die jedes Jahr am 9. Jänner stattfindende Prozession, zu der die lebensgroße schwarze Jesusstatue aus einer Kirche im Stadtteil Quiapo durch die Stadt getragen wird, ist mit Hunderttausenden Teilnehmern eines der größten religiösen Feste der Philippinen. In dem katholisch geprägten Land werden im Mai ein neues Parlament und ein neuer Präsident gewählt.

Die jahrhundertealte Statue mit Kreuz auf den Schultern gilt als eines der größten Heiligtümer der philippinischen Katholiken. Die Gläubigen schreiben der Figur Wunderkräfte zu. Der Schwarze Nazarener wurde von spanischen Missionaren 1606 aus Mexiko auf die Philippinen gebracht.

religion.ORF.at/KAP