Spiritueller Erneuerungsprozess in Salzburg geplant

Die Erzdiözese Salzburg plant einen breit angelegten spirituellen Erneuerungsprozess, der zu Pfingsten beginnen und bis zum Rupertifest (24. September) 2018 dauern soll.

Erster Impuls für den Diözesanprozess wird der Fastenhirtenbrief von Erzbischof Franz Lackner sein, in dem er Eckpunkte dieses Reformprozesses festschreiben wird. Bei der jüngsten Sitzung des Pastoralrates der Erzdiözese Salzburg rief er die in der Kirche Verantwortlichen dazu auf, sich auf den Prozess einzulassen und ihn als Chance für eine zukunftsfähige Kirche zu sehen.

Salzburger Dom

APA/Barbara Gindl

Ab Pfingsten beginnt in Salzburg ein spiritueller Erneuerungsprozess

50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil

Das Datum 2018 ist bewusst gewählt: Vor 50 Jahren - 1968 - fand in der Erzdiözese als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) die Salzburger Diözesansynode statt. Dabei wurde beraten, wie die wegweisenden Beschlüsse und Erneuerungen des Konzils für die Erzdiözese Salzburg umgesetzt werden sollten.

Der Startschuss für den nun anstehenden Diözesanprozess 2018 fallt am Pfingstmontagnachmittag im Salzburger Dom. „Wir begeben uns auf den Weg und wollen erproben, was Kirche zukunftsfähig macht“, zitierte die Erzdiözese Salzburg in einer Aussendung am Donnerstag Seelsorgeamtsleiter Balthasar Sieberer.

Es gehe nicht darum, bloß Papiere zu produzieren, kündigte Sieberer im Rahmen des Salzburger Pastoralrats an. Das Miteinander von Ehren- und Hauptamtlichen aber auch die Auseinandersetzung mit den finanziellen und personellen Ressourcen hielt Sieberer als weitere wichtige Inhalte des Prozesses fest, für den er ein „Koordinatensystem“ benannte: „Was tun die Menschen, was brauchen sie? Von daher müssen wir überlegen, was wir tun können.“

Ökumenisches Reformationsgedenken 2017

Zweiter Themenschwerpunkt der Sitzung des Pastoralrates war das Reformationsjubiläum 2017, das unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung“ steht.

Der dazu geladene evangelische Superintendent Olivier Dantine brachte sich hierzu im Beratungsgremium des Erzbischofs ein. „2017 ist das erste Reformationsjubiläum, das im Zeichen der ökumenischen Bewegung gefeiert wird“, erinnerte Dantine und hielt fest: „Wir feiern keine Spaltung oder ein Geburtstagsfest, sondern die Entdeckung der freimachenden Botschaft im Evangelium.“

„Es soll ein ökumenisches Feiern werden“, so Dantine weiter. Er hoffe, dass evangelische Gemeinden ihre ökumenischen Partner einladen und über die Bedeutung der Reformation ins Gespräch kommen würden. Positiv resümierte der Superintendent die heutige Sicht auf die Person Martin Luther und sprach von einer „Veränderung in der Wahrnehmung“, die den Reformator „vom Sockel geholt“ habe. Man zeige Mut, „dunkle Seiten Luthers, wie dessen Antisemitismus, anzusprechen, ohne die Reformation in Frage zu stellen“, so Dantine.

religion.ORF.at/KAP

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