Papst erhielt Protestschreiben und E-Bikes

Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz einen Brief von Milchbauern erhalten, die gegen die Missstände in der Milchwirtschaft protestieren. Franziskus erhielt aber auch Geschenke für seinen Einsatz für die Umwelt: nämlich zehn E-Bikes.

Über einhundert Milchproduzenten aus ganz Europa nahmen am Mittwoch an der Generalaudienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil, um auf Missstände in der Milchwirtschaft aufmerksam zu machen. Sie seien ermutigt worden, der Papst wolle sie in ihrem Anliegen unterstützen, sagte ein Teilnehmer im Anschluss an die Audienz gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur „Imedia“.

140 Viehzüchter und Milchproduzenten hatten sich unter der Fahne des Europäischen Milchviehverbands (EMB) auf dem Petersplatz versammelt. Fünf von ihnen konnten den Papst anlässlich der Generalaudienz persönlich treffen. Während dieser kurzen Begegnung habe ihnen Papst Franziskus ein Arbeitstreffen innerhalb des nächsten halben Jahres in Aussicht gestellt, so die Teilnehmer.

Gläubige begrüßen Papst Franziskus freudig bei seiner Ankunft am Petersplatz

Reuters/Tony Gentile

Papst Franziskus erhält oft ausßergewöhnliche Geschenke

Politik für Konzerne

Der Belgier Erwin Schöpges verlas als Vertreter des EMB ein Schreiben, das auch dem Papst übergeben wurde. Darin kritisieren die Landwirte die Liberalisierung des Marktes, welche zu einer katastrophalen Überproduktion der Milch führe.

Sie wehren sich gegen eine Politik, welche die multinationalen Konzerne bevorzuge, die sich auf Kosten der Bauern und Konsumenten bereichern könnten. Dies führe zu Armut sowohl in Europa wie in Afrika. „Ich unterstütze euch in eurem Kampf“, soll der Papst entgegnet haben, wie Schöpges gegenüber Imedia sagte.

E-Bikes für den „Umweltpapst“

Papst Franziskus erhielt auf dem Petersplatz nicht nur das Schreiben der Milchbauern, sondern auch zehn E-Bikes von einer toskanischen Firma, wie italienische Medien berichteten. Die Räder seien ein Geschenk zum Dank für Franziskus’ Umweltenzyklika „Laudato si“ aus dem vergangenen Jahr.

Sie sollen den Mitarbeitern des vatikanischen Pressesaals zur Verfügung stehen, hieß es in den Berichten. In seinem Lehrschreiben spricht sich der Papst unter anderem für die verstärkte Nutzung alternativer Energien aus, um Klima und Umwelt zu schonen. Seitdem gilt er vielen als „Umweltpapst“.

Hühnerfleisch und Fussball

Fahrräder hat Franziskus schon häufiger geschenkt bekommen und unter anderem bei einer Lotterie im Vatikan für wohltätige Zwecke verlost. Auch die Schweizergardisten bekommen für ihre Lotterie traditionell Preise aus dem Geschenkefundus des Papstes.

Franziskus hat schon viele außergewöhnliche Geschenke bekommen: Der FC Bayern München etwa widmete dem Papst ein ganzes Freundschaftsspiel samt Einnahmen in Höhe von einer Million Euro. Von landwirtschaftlichen Betrieben aus Spanien bekam Franziskus 2014 zu seinem Geburtstag 800 Kilogramm Hühnerfleisch. Der US-Motorradhersteller Harley-Davidson übergab Franziskus zum 110-jährigen Bestehen der Firma eines seiner Zweiräder - das der Papst versteigerte.

religion.ORF.at/KAP

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