Kirchliche Organisationen bündeln Lepra-Hilfe

Zwei kirchliche Hilfsorganisationen, die sich dem Einsatz gegen Lepra verschrieben haben, bündeln ihre Kräfte. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich hat mit 31. Jänner (Weltlepratag) die Franziskanische Leprahilfe übernommen.

Durch die Übernahme würden sich die beiden Organisationen Vorteile für die laufenden und zukünftigen Projekte erwarten, hieß es in einer Aussendung. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich setzt sich seit seiner Gründung 1958 für die Überwindung von Armutserkrankungen wie der Lepra ein. Anfänglich stand punktuelle Hilfe vor Ort im Vordergrund, etwa mit Medikamenten-Lieferungen.

Schwerpunkt der Hilfe ist Ostafrika

In den vergangenen Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt auf gezielte Beiträge zur Stärkung von Gesundheitssystemen in Ostafrika. Das Aussätzigen-Hilfswerk investiert jährlich knapp eine Million Euro in langfristige angelegte Veränderungsprozesse. Das Werk arbeitet als katholische Stiftung mit Sitz in Bregenz.

Die Franziskanische Leprahilfe wurde 1978 vom Privatmann Alois Haidvogel gegründet, der der Franziskanischen Laiengemeinschaft („Dritter Orden“) angehört. Er legte in allen österreichischen Postämtern Erlagscheine auf, um Leprakranken zu helfen. Die kleine Organisation hat ihren Sitz in Hörsching. Seit ihrer Gründung unterstützte sie verschiedene Gesundheitsprojekte der Franziskaner, u.a. auf Madagaskar, in Tansania, Nigeria und dem Kongo mit jeweils bis zu 15.000 Euro jährlich.

Vorteile durch gemeinsame Abstimmung

Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich wird die Projekte der Franziskanischen Leprahilfe weiterführen und dabei auch neue Akzente setzen, wie es hieß. Der Kuratoriumsvorsitzende des Aussätzigen-Hilfswerks, Pfarrer Edwin Matt, sieht in der Übernahme eine Chance für beide Organisationen: „Mit der Übernahme können wir die Projekte deutlich besser aufeinander abstimmen und wirksamer werden“. Nur dadurch könnten Entwicklungserfolge bewahrt und Gesundheitssysteme insgesamt verbessert werden. Gemeinsam könnten auch die Spender künftig besser betreut werden. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich trägt das Spendengütesiegel. Zuwendungen sind steuerbegünstigt.

Der Nationalvorsteher des Säkularordens der Franziskaner, Alfred Obermair, sah den Zusammenschluss in einer Aussendung ganz im Geiste der Franziskanischen Gemeinschaft: „Der Heilige Franziskus dient uns als Beispiel, nicht nur Not zu lindern, sondern unser eigenes Leben neu auszurichten.“

religion.ORF.at/KAP

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