Flug nach Havanna: Sombrero für den Papst

Papst Franziskus hat während des Flugs von Rom nach Havanna er im Zuge einer „Fliegenden Pressekonferenz“ Freitagmittag einen Sombrero geschenkt bekommen.

Der Papst, Vatikan-Sprecher Federico Lombardi und die Vatikan-Korrespondentin des mexikanischen Medienhauses Televisa, Valentina Alazraki, hatten offensichtlich viel Spaß. Franziskus erhielt von Alazraki die traditionelle mexikanische Kopfbedeckung, und Lombardi kommentierte: „Das ist jetzt der dritte Sombrero, den Valentina einem Papst schenkt.“ Diese korrigierte: Sie habe allein Papst Johannes Paul II. fünf geschenkt, denn dieser sei so oft gekommen - und erstmals schon vor 37 Jahren.

Wertschätzung für Merkel

Der Papst bekundete gegenüber Journalisten seine Wertschätzung und Sympathie für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Ich mag sie und ich schätze sie sehr. Frau Merkel ist eine Person guten Willens. Ich bete für sie“, so der Papst gegenüber Kathpress.

Am Montag hatte die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ unter Berufung auf nicht näher genannte Gesprächspartner des Papstes berichtet, Merkel habe Franziskus wegen einer kritischen Äußerung zum Thema Europa angerufen. Dazu kamen umgehend Dementi vom Vatikan wie von der deutschen Bundesregierung - mehr dazu in Papst-Merkel-Telefonat: Dementi von Vatikan und Berlin.

Papst Franziskus auf dem Flug nach Havanna mit Sombrero

AFP/POOL/Alessandro di Meo

Ein Sombrero für den Papst

Treffen mit Kyrill I. in Havanna

Bei einem Zwischenstopp in der kubanischen Hauptstadt Havanna trifft Franziskus am Abend (MEZ) als erster Papst der Kirchengeschichte mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., zusammen. Nach einem etwa zweistündigen persönlichen Gespräch wollen die beiden eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Themen dürften die großen Weltfragen wie Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz, aber auch die verzweifelte Lage der Christen im Nahen Osten sein.

Die Begegnung mit Kyrill soll das Ende der jahrhundertelangen Eiszeit zwischen der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche einleiten. Es ist die erste Begegnung zwischen Oberhäuptern der beiden größten christlichen Glaubensgemeinschaften seit der Spaltung vor fast tausend Jahren. Die römisch-katholische und die östlich-orthodoxe Kirche gehen seit 1054 getrennte Wege. Hintergrund waren theologische und politische Streitigkeiten, unter anderem über den Autoritätsanspruch des Papstes.

Begrüßung durch Raul Castro

Mit mehr als halbstündiger Verspätung startete der Papst um 8.25 Uhr an Bord eines Airbus 330 der italienischen Fluggesellschaft Alitalia von Rom-Fiumicino zum zwölfstündigen Flug nach Kuba. Auf dem Flughafen in Havanna wird er von Staatspräsident Raul Castro und den Bischöfen des Landes begrüßt. Die Begegnung mit dem Moskauer Patriarchen findet in der Flughafen-Lounge des Präsidenten statt.

An der Unterredung von Franziskus und Kyrill I. nehmen auch der vatikanische Ökumene-Beauftragte Kardinal Kurt Koch, der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, sowie zwei Dolmetscher teil. Koch und Hilarion hatten im Wesentlichen die Verhandlungen zum Zustandekommen des historischen Kirchengipfels geführt.

Weiterreise nach Mexiko-Stadt

Im Anschluss an die Unterredung unterzeichnen die beiden Kirchenoberhäupter in einem benachbarten Raum ihre Erklärung. Anschließend begleitet Castro den Gast zum Flugzeug, wo er nach gut dreistündigem Aufenthalt die Insel wieder verlässt. In Mexiko-Stadt wird Papst Franziskus nach dreistündigen Flug um 2.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit erwartet.

Im bevölkerungsreichsten Land der spanischsprachigen Welt besucht Franziskus auf seiner zwölften Auslandsreise fünf symbolträchtige Orte, darunter die Unruheprovinz Chiapas und die Grenzstadt Ciudad Juarez, wo er unmittelbar am Metallzaun zu den USA eine Messe feiert.

religion.ORF.at/KAP/APA/AFP

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