„Vatileaks“-Prozess wird fortgesetzt

Der Prozess gegen fünf Personen wegen unerlaubter Veröffentlichung vertraulicher Dokumente über finanzielle Missstände im Vatikan, der im Dezember vertagt worden ist, wird am Samstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt.

Die Richter werden bei der Verhandlung entscheiden, welche Informationen, die von Informatikexperten bei der Prüfung von PC und Smartphones der Angeklagten gesammelt wurden, im Rahmen des Prozesses verwendet werden können. Am 14. und am 15. März werden die Angeklagten vernommen.

(V. li. n. re.:) Gianluigi Nuzzi, Emiliano Fittipaldi, Francesca Chaouqui und Prälat Angelo Lucio Vallejo Balda zum Prozessauftakt im Vatikan

L'Osservatore Romano/Pool Photo via AP

v.l.: Gianluigi Nunzi, Emiliano Fittipaldi, Francesca Chaouqui und Lucio Angel Vallejo Balda

Fünf Personen angeklagt

Angeklagt sind im Prozess der vatikanische Geistliche Lucio Angel Vallejo Balda, der sich seit Dezember in einem Kloster im Vatikan unter Hausarrest befindet, sowie sein Mitarbeiter Nicola Maio, die PR-Beraterin Francesca Chaouqui und die zwei italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi. Beide veröffentlichten jüngst Enthüllungsbücher über die vatikanischen Finanzen. Den Angeklagten drohen bis zu acht Jahre Haft.

Die Journalisten sollen die Geheimdokumente von Chaouqui und Vallejo Balda bekommen haben, die zusammen mit Maio früher für eine von Papst Franziskus eingerichtete Wirtschaftsprüfungskommission arbeiteten. Nuzzi bezeichnet den Prozess als Manöver, um die Aufmerksamkeit von „peinlichen Enthüllungen über eine Kaste der Privilegierten“ abzulenken. Ein Gesetz zum Schutz von Informanten existiert im Vatikan nicht.

religion.ORF.at/KAP

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