Norwegen: Evangelische Trauung für Homosexuelle
Bei einer in Trondheim tagenden Synode stimmten am Montag 88 von 115 anwesenden Mitgliedern der Generalsynode der evangelisch-lutherischen Kirche dafür, einen entsprechenden alternativen Hochzeitsgottesdienst auszuarbeiten. Eine neue Liturgie könnte dann bei der nächsten Synode angenommen werden, die für Jänner 2017 geplant ist.
Reuters/Norsk Telegrambyra AS
Positives Ergebnis erwartet
Das positive Votum war erwartet worden, wurde aber trotzdem auf der Synode mit Jubel bedacht. Gard Realf Sandaker-Nielsen von der liberalen Bewegung Offene Kirche sprach von einem „Signal an die norwegische Gesellschaft“, dass Homosexuelle nicht anders behandelt werden dürften. Es sei außerdem als Botschaft an andere Kirchen zu verstehen, dass Liebe zwischen Gleichgeschlechtlichen auch in einem religiösen Rahmen anerkannt werden müsse.
Außer künftig in Norwegen haben Homosexuelle nur in Schweden und Dänemark sowie in einigen Kongregationen im angelsächsischen Raum die Chance auf eine kirchliche Trauung. Die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg hatte erst am vergangenen Samstag ebenfalls die Möglichkeit einer kirchlichen Trauung für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen - mehr dazu in D: Evangelische Kirche traut homosexuelle Paare. Es bleibt künftig aber in Norwegen trotzdem jeder Pfarrerin und jedem Pfarrer die Entscheidung vorbehalten, ob sie oder er die Zeremonie vornehmen möchte oder nicht.
religion.ORF.at/APA/AFP