Kickende Priester glauben an Österreichs EM-Aufstieg

Die Spieler der heimischen Priester-Fußballnationalmannschaft glauben felsenfest an den Aufstieg Österreichs in die K.-o.-Phase bei der EM in Frankreich.

Weniger sicher sind sie, ob es auch für einen Platz ganz vorne reichen kann. Die Geistlichen hoffen jedenfalls auf „Fairness, Lebensfreude, ‚saubere Spiele‘ und Völkerverständigung“, brachte Wolfgang Zarl von der Diözese St. Pölten in Erfahrung.

Der Ybbser Pfarrer Hans Wurzer, Kapitän und Tormann der Priester-Nationalmannschaft, tippt auf England als Europameister. Österreich werde es ins Viertelfinale schaffen. Wurzers Pfarre und andere Organisationen laden am 18. Juni (21.00 Uhr) zum Public Viewing, wenn das ÖFB-Team auf Portugal trifft.

Gebürtiger Pole im Dilemma

Der Kaplan der Welser Pfarre Heilige Familie (OÖ), Niko Tomic, glaubt an Deutschland als Europameister, und Österreich werde die Gruppenphase überstehen. Der Dechant und Pfarrer von Neumarkt (Bezirk Melk), Daniel Kostrzycki, tippt auf ein Finale Österreich gegen Polen. In diesem Fall würde der gebürtige Pole freilich in einem Dilemma stecken und dann „zu beiden Teams“ halten.

Franz Richter von der Pfarre Krems-St. Veit wünscht sich, zumindest vier Mal die Bundeshymne zu hören. Das würde jedenfalls das Achtelfinale für die ÖFB-Auswahl bedeuten. Richters Favorit ist Frankreich. Der Pfarrer von Annaberg (Bezirk Lilienfeld), Justin Minkowitsch, hat Sicherheitsbedenken. Sein EM-Tipp ist Polen. Zdravko Gasparic, Pfarrer in Kittsee (Burgenland), sieht Österreich im Achtelfinale und glaubt an Kroatien als Europameister.

„Wir beten für den EM-Titel“

Zvonko Brezovski, Pfarrer von Emmaus am Wienerberg in Wien-Favoriten, ist besonders optimistisch. Österreich werde „sehr weit“ kommen. „Wir beten für den EM-Titel Österreichs“, schmunzelte der St. Valentiner Pfarrer Hans Zarl im Rahmen der Umfrage. Weil das freilich auch in anderen Ländern der Fall sein werde, setzt er auf Titelverteidiger Spanien. Alfred Jokesch, Kaplan der Grazer Pfarre St. Leonhard, tippt auf Belgien.

Er betonte den völkerverständigenden Aspekt des Turniers und verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass sowohl die Ukraine als auch Russland teilnehmen. Dem ÖFB-Team wünsche er, dass es besser abschneide als die Priester-Auswahl, die im Februar bei „ihrer“ EM Rang zehn belegt hatte.

Olympia-Seelsorger Johannes Paul Chavanne tippt auf Frankreich oder Deutschland. Österreich werde es ins Viertelfinale schaffen, so der Zisterzienser vom Stift Heiligenkreuz. Josef Eppensteiner von der Diözesansportgemeinschaft Österreichs sieht Deutschland und Belgien in der Favoritenrolle. Die ÖFB-Auswahl werde die Gruppenphase überstehen, dann sei alles möglich.

Leistungsdichte „sehr groß“

Sehr genau informiert zeigt sich nicht zuletzt „Sportbischof“ Alois Schwarz. „Die Leistungsdichte ist sehr groß. Deshalb haben diesmal mehrere Mannschaften das Potenzial, den Titel zu gewinnen. Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland werden sicherlich ein gewichtiges Wort mitreden.“ Auch Belgien, England und Kroatien seien ernst zu nehmende Anwärter auf den EM-Pokal. Könne Österreich an die Leistungen in der EM-Qualifikation anschließen, „dann ist einiges möglich“.

Schwarz hofft zudem, dass in den kommenden Wochen "bei den Nachrichten aus Frankreich das Thema Fußball die Schlagzeilen bestimmt und nicht das Thema Sicherheit. Das Turnier soll ein „völkerverbindendes Fußballfest“ werden.

religion.ORF.at/APA