Papst: „Brexit“-Votum bringt viel Verantwortung

Die Entscheidung für ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU erfordert nach Worten von Papst Franziskus ein großes Maß an Verantwortung in Europa.

Mit dem Votum sei „der Wille des Volkes“ zum Ausdruck gebracht worden, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche laut der Nachrichtenagentur ANSA am Freitag während des Flugs nach Armenien vor Journalisten.

„Das erfordert von uns allen eine große Verantwortung, um das Wohlergehen des Volkes des Vereinigten Königreichs sicherzustellen, aber auch das Wohlergehen und das Zusammenleben des gesamten europäischen Kontinents. Das erwarte ich mir.“ Er selbst habe erst im Flugzeug vom Ausgang des Votums erfahren.

Londoner Kardinal: „Wird schwierig für alle“

Der am Donnerstag von 52 Prozent der Briten in einem Referendum befürwortete Austritt aus der EU bringe Probleme, so die katholische Bischofskonferenz von England und Wales am Freitag in einer Erklärung.

„Eine große Tradition des Vereinigten Königreichs ist es, den Willen des Volkes zu respektieren, der an der Wahlurne zum Ausdruck gebracht wird. Heute beschreiten wir eine neue Richtung, die für alle schwierig und herausfordernd wird“, heißt es in einem vom Vorsitzenden Kardinal Vincent Nichols gezeichneten Statement von Freitag. „Wir müssen jetzt hart arbeiten, um zu zeigen, dass wir gute Nachbarn und entschlossene Mitwirkende in gemeinsamen internationalen Bemühungen sind, um die kritischen Probleme unserer heutigen Welt anzugehen.“

„Wir beten darum, dass alle die jetzt vor ihnen stehenden Aufgaben in gegenseitiger Achtung und in zivilisierter Austragung von Kontoversen angehen, trotz tiefer Meinungsverschiedenheiten“, so die Bischöfe. „Wir bitten in diesem Prozess, dass die am stärksten Gefährdeten unterstützt und geschützt werden, vor allem diejenigen, die ein leichtes Ziel für skrupellose Arbeitgeber und Menschenhändler sind. Wir beten, dass unsere Völker auf unsere besten Traditionen der Großzügigkeit bauen: die Offenheit für den Fremden und den Schutz der Bedürftigen“, schreiben die Bischöfe.

religion.ORF.at/KAP/dpa

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