Jerusalem: Kein Zugang für Nicht-Muslime im Ramadan

Nach erneuten Auseinandersetzungen vor der Jerusalemer Al-Aksa-Moschee haben die israelischen Sicherheitsbehörden entschieden, den Tempelberg während des Ramadan für nicht-muslimische Besucher zu sperren.

Die Maßnahme gelte bis zum Ende des islamischen Fastenmonats Anfang kommender Woche, erklärte Polizeisprecherin Luba Samri am Dienstag. Am Montagabend hatte die jordanische Regierung, Hüterin der muslimischen Stätten im von Israel annektierten Teil Jerusalems, an Israel appelliert, „sofort die unangemessenen Eskalationsschritte zu beenden und den Status Quo einzuhalten“.

Der Tempelberg, von den Muslimen „Das Edle Heiligtum“ genannt, ist sowohl Juden als auch Muslimen in höchstem Maße heilig und vor allem zu religiösen Festen ein Zankapfel im Nahostkonflikt.

Vermummte muslimische Männer vor gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der israelischen Polizei vor dem Felsendom/Tempelberg

Reuters/Ammar Awad

Vermummte lieferten sich gewalttätige Auseinandersetzungen mit der israelischen Polizei

Immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen

Die jordanische Verwaltung des 14 Hektar großen Hochplateaus in der Jerusalemer Altstadt, auf dem seit 1300 Jahren der islamische Felsendom und die Al-Aksa-Moschee stehen, macht geltend, dass der Hügel in den vergangenen Jahren während der letzten und heiligsten Phase des Ramadan ausschließlich den muslimischen Gläubigen vorbehalten war. Diese strömen dann täglich in großer Zahl auf das Gelände.

Weil die israelische Polizei die Sicherheitslage dieses Jahr zunächst anders eingestuft und Touristen, darunter viele gläubige Juden, auf das Plateau gelassen hatte, kam es dort seit Sonntag immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Am Dienstag warfen erneut junge Muslime, die in der Moschee übernachtet hatten, Steine auf israelische Polizisten am einzigen Tor, das Nicht-Muslime nutzen können.

Diese setzten Tränengas und Plastikgeschosse ein. Nachdem die Entscheidung bekannt wurde, dass das fragliche Tor die kommenden Tage geschlossen bleibt, kehrte Ruhe ein, wie AFP-Reporter berichteten.

religion.ORF.at/AFP

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