„Better Start“: Hilfe für Schwangere ohne Versicherung
Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und vor allem die fehlende Krankenversicherung sorgen dafür, dass viele Schwangere und junge Mütter mit Migrationshintergrund keine adäquate medizinische Betreuung und Beratung bekommen. Dieses Problems hat sich das Projekt „Better Start“ angenommen, das nun in den Regelbetrieb übergeht, wie es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien hieß.
Soziale Fragen im Vordergrund
Das Projekt „Better Start“ wurde Anfang 2015 ins Leben gerufen. Seither haben etwa 150 Frauen aus 30 Nationen die Angebote in Anspruch genommen, erzählte Varina Spak, Leiterin der Diakonie Ambulanz. Nach ihren Angaben bestimmen vor allem soziale Probleme das Leben der Schwangeren.
Damit diese überhaupt zu „AmberMed“ kommen, benötigen die freiwilligen Helfer vor allem Fingerspitzengefühl: „Zu einem Kurs oder Workshop kommen sie nicht, wenn man zu einem Kaffee einlädt und ein paar Kekse auf den Tisch stellt, dann schon“, sagte Spak. Und wenn die Veranstaltung in der Muttersprache der Frauen stattfindet, dann öffnen sich diese auch viel mehr.
Einfacher Folder soll informieren
Informationsbedarf besteht sicherlich: „In der Schwangerschaft nicht zu trinken, zu rauchen oder Drogen zu nehmen, ist für uns selbstverständlich; für diese Menschen nicht“, erläuterte Monika Matal, ärztliche Leiterin von AmberMed.
Ein neu gestalteter Folder in den verschiedensten Sprachen wird an die Gynäkologen und Hebammen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland versandt und soll dort aufliegen. Dieser enthält Informationen über zahlreiche Anlaufstellen und wurde bewusst sehr einfach gehalten, damit man auch jene anspricht, die gar nicht Lesen können, so Spak.
Das Ziel von „Better Start“ ist es laut Matal, neben der Gesundheitsberatung die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen durchzuführen, auch mit der Unterstützung von Dolmetschern. Weiters wird bei der Organisation eines Platzes im Krankenhaus für die Entbindung geholfen.
religion.ORF.at/KAP