Slowakischer Erzbischof Hrusovsky gestorben

Der slowakische Erzbischof und ehemalige päpstliche Nuntius in Weißrussland, Dominik Hrusovsky, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte die katholische Bischofskonferenz der Slowakei am Mittwoch mit.

Hrusovsky hatte während der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei im römischen Exil gelebt. Nach Abschluss von Theologiestudium und Priesterweihe machte er im Vatikan Karriere und wurde 1983 von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof ernannt. Nach dem Ende des Kommunismus 1989 kehrte er vorübergehend in seine Heimat zurück und wurde Generalsekretär der slowakischen Bischofskonferenz. 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum päpstlichen Nuntius (Botschafter) in Weißrussland und erhob ihn zugleich in den Rang eines Erzbischofs.

Jahre im Exil

Dominik Hrusovsky wurde am 1. Juni 1926 in Velka Mana im Bezirk Nove Zamky geboren. Das Gymnasium absolvierte er in Zlate Moravce und Surany, zwei Gemeinden, die im Wiener Schiedsspruch 1938 Ungarn zugesprochen wurden. Das Theologiestudium begann er in Preßburg (Bratislava) und setzte es an der päpstlichen Lateranuniversität in Rom fort, von wo er nach der Machtergreifung der Kommunisten in der Tschechoslowakei 1948 nicht mehr in die Heimat zurückkehrte.

Nach der Priesterweihe im Jahr 1950 wirkte er zunächst als Seelsorger in der italienischen Diözese Belluno, danach von 1955 bis 1962 als Philosophie- und Theologieprofessor am Regionalseminar in Viterbo in der Region Latium. Von 1962 bis 1966 war er Mitglied der Slowakischen Katholischen Mission in Paris, danach wirkte er im Slowakischen Cyrill-und-Method-Institut, dessen Leitung er im Jahr 1975 übernahm. Zugleich wurde er vom Heiligen Stuhl mit der Leitung der weltweiten Seelsorge an den Auslandsslowaken betraut.

Jahrzehntelang redigierte Hrusovsky slowakische Publikationen und war ständiger Mitarbeiter von Radio Vatikan, im Französischen und nach 1989 auch im Slowakischen Rundfunk. Am 18. Dezember 1982 ernannte Papst Johannes Paul II. Dominik Hrusovsky zum Titularbischof von Tubia. Am 16. Jänner 1983 wurde er geweiht. Die politische „Wende“ des Jahres 1989 ermöglichte es Bischof Hrusovsky, die Seelsorge bei den Auslandsslowaken auch auf die bis dahin kommunistisch regierten Länder Ungarn, Rumänien, Ukraine und Polen auszuweiten.

Weihbischof der Erzdiözese Trnava

Über Entschluss des Heiligen Stuhls kehrte Bischof Hrusovsky in seine Heimat zurück und wurde am 24. September 1992 zum Weihbischof der Erzdiözese Trnava ernannt, wo er mit der Seelsorgeleitung für das Preßburger Stadtvikariat betraut wurde. Auf der ersten Vollversammlung der neuen Slowakischen Bischofskonferenz nach der Selbständigkeit des Landes wurde Hrusovsky am 4. April 1993 zu deren erstem Generalsekretär gewählt.

Am 15. April 1996 ernannte Papst Johannes Paul II. Bischof Hrusovsky zum Apostolischen Nuntius in Weißrussland (Belarus) und erhob ihn in den Rang eines Erzbischofs. 2001 erfolgte Hrusovskys Emeritierung aus Altersgründen. Nachfolger als Nuntien in Minsk waren zuerst der slowenische Kurienerzbischof Ivan Jurkovic, dann seit 2004 der kroatische Erzbischof Martin Vidovic und nunmehr ab Herbst der bisher an der Wiener Nuntiatur tätige ungarische Erzbischof Gabor Pinter.

religion.ORF.at/KAP