WJC: Papst engster Verbündeter der Juden

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (World Jewish Congress, WJC), Ronald S. Lauder, hat den Auschwitz-Besuch von Papst Franziskus als „starkes Signal“ gegen den Hass in der Welt gewürdigt.

Franziskus sei einer der „engsten Verbündeten“ der Juden im Kampf gegen Antisemitismus, Intoleranz und Hass, so Lauder in einer am Freitag in New York veröffentlichten Erklärung. Der World Jewish Congress begrüßte die Entscheidung des Papstes, in Auschwitz zu schweigen. Das frühere NS-Vernichtungslager sei der weltgrößte jüdische Friedhof und der schrecklichste Ort der Welt - das stille Gebet des Papstes sei dem angemessen. Auschwitz sei eine „ewige Erinnerung“ daran, was passieren könne, wenn Hass sich durchsetze und die Welt im Angesicht des Bösen schweige, sagte Lauder.

„Müssen uns umeinander kümmern“

Mit Blick auf den Mord an dem Priester Jacques Hamel in einer nordfranzösischen Kirche zu Wochenbeginn sowie anderen Terroranschlägen der jüngsten Vergangenheit betonte der WJC-Präsident die Notwendigkeit des Zusammenhalts der Religionsgemeinschaften. „Wir müssen sprechen und dürfen nicht schweigen. Wir müssen einander verteidigen, und wir müssen uns umeinander kümmern: eine Religionsgemeinschaft um die andere, ein Land um das andere.“ Der Terrorismus könne nur besiegt werden, wenn die Welt über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg zusammenstehe.

Auch der deutsche katholische Kurienkardinal Kurt Koch wertete den Auschwitz-Besuch von Papst Franziskus als Zeichen der Verbundenheit der Kirche mit dem Judentum. Es sei dem Papst wichtig, auch Auschwitz zu besuchen, sagte der Ökumeneminister des Papstes am Freitag im Interview des „Focus“. Franziskus wolle auch ein Zeichen setzen, „dass das grauenhafte Ereignis des Holocaust nicht vergessen werden darf“. Koch ist Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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