Netzwerk „Diakonat der Frau“ begrüßt Kommission

Das Netzwerk „Diakonat der Frau“ hat die von Papst Franziskus bekanntgegebene Zusammensetzung der Kommission zur Untersuchung der Geschichte des Frauendiakonats gewürdigt.

„Es ist erfreulich, dass Rom die Einrichtung der Kommission unter Leitung der Glaubenskongregation relativ zügig auf den Weg gebracht hat“, sagte Netzwerk-Vorsitzende Irmentraud Kobusch der norddeutschen katholischen Wochenzeitung „Neues Ruhr-Wort“ (Samstag-Ausgabe).

„Erfreulich ist auch die paritätische Besetzung der Kommission mit Frauen und Männern, mit Theologinnen und Theologen, die unterschiedliche Perspektiven in die Arbeit einbringen werden.“ Einige sähen den Diakonat der Frau skeptisch, andere setzten sich seit Jahren dafür ein, so Kobusch. Die Kommission dürfe aber nicht nur den Blick in die Vergangenheit richten, sondern auch auf „die großen pastoralen Herausforderungen unserer Zeit und die veränderte Stellung der Frau in der modernen Gesellschaft“.

„Rückgriff auf Tradition nicht ausreichend“

Alle Dienste und Ämter der Kirche hätten sich im Laufe der Geschichte verändert, „um den Anforderungen der jeweiligen Zeit gerecht zu werden“, so Kobusch. „Auch Priesteramt und Bischofsamt haben nicht mehr die gleiche Gestalt wie in der frühen Kirche.“ Der Rückgriff auf die Tradition sei gut, „aber allein nicht ausreichend“.

Franziskus hatte nach Vatikan-Angaben von Dienstag eine Kommission zur Untersuchung der Geschichte des Frauendiakonats berufen. Sechs der zwölf Mitglieder sind Frauen. Geleitet wird sie vom Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer. Sie solle sich mit dem Amt weiblicher Diakone befassen, „vor allem mit Blick auf die frühesten Zeiten der Kirche“, hieß es. Franziskus hatte die Kommission im Mai angekündigt.

Das durch Weihe übertragene katholische Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche und bisher Männern vorbehalten. Diakone dürfen taufen, verheiraten, beerdigen und predigen, aber nicht die Messfeier leiten oder Beichte hören. Lange Zeit galt das Amt als Vorstufe zur Priesterweihe, seit 1968 können aber auch verheiratete Männer zu „Ständigen Diakonen“ geweiht werden.

religion.ORF.at/KAP

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