SOS Mitmensch: 30 Fragen und Antworten zum Islam

Die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch hat auf ihrer Website einen Katalog von 30 häufig gestellten Fragen und Antworten rund um das Thema Muslime und Islam in Österreich veröffentlicht. Die NGO will damit auch Vorurteilen begegnen.

"Wir wollen dazu anregen, die in Österreich lebenden Musliminnen und Muslime in ihrer gesamten Vielfalt wahrzunehmen. Vorhandene gesellschaftliche Diskussions- und Problembereiche sollten differenziert und wissensbasiert angesprochen und abgehandelt werden“, erklärt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, in einer Aussendung am Dienstag.

Kopftuch und Islamgesetz

Mit der Beantwortung der 30 häufig gestellten Fragen wolle SOS Mitmensch Wissen stärken und Vorurteilen vorbeugen. Die Fragen beziehen sich auf unterschiedliche Themenfelder: Von der Aussagekraft einzelner Koranzitate bis hin zur Frage, warum sich gerade bezüglich des Tragens von Kopftüchern immer wieder emotionale Debatten entzünden. So wird etwa nach der Geschichte der Muslime in Österreich, dem 2015 in Kraft getretenen und umstrittenen Islamgesetz sowie über Aspekte der Theologie gefragt.

Moschee am Hubertusdamm in Floridsdorf

APA/Hans Klaus Techt

Moschee am Hubertusdam in Wien

Friedliches Zusammenleben

Wie stehen islamische Glaubenslehren zu Homosexualität? Was ist „Salafismus“? Wie viele Moscheen gibt es in Österreich? Welche Rechte haben Muslime in Österreich? Welche unterschiedlichen islamischen Strömungen gibt es? - Das sind nur einige der Fragen, die die Organisation SOS Mitmensch auf ihrer Website beantwortet hat. Es werden für weiterführende Informationen auch Links zu anderen Websites angegeben.

In der abschließenden Frage heißt es: „Wie kann ein demokratisches Zusammenleben in einer Gesellschaft funktionieren, die sowohl von religiöser Vielfalt als auch von Nichtreligiosität geprägt ist?“ Die Menschenrechtsorganisation nennt dazu zehn Punkte, die ihrer Ansicht nach von allen wichtigen gesellschaftlichen, politischen und religiösen Akteurinnen und Akteuren mitgetragen werden sollten.

Religiöse und Nichtreligiöse achten

Darunter finden sich: Die Anerkennung und Achtung des demokratischen Rechtsstaates, der Trennung von Staat und Glaubensgemeinschaften, der Gleichberechtigung von nichtreligiösen und religiösen Menschen und von Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit.

„Gemeinsam bilden nichtreligiöse Menschen und Angehörige unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften die Zukunft Österreichs. Wir wollen zu Brückenbau, Dialog, Begegnung und Öffnung anregen und ein differenziertes Problembewusstsein fördern“, so SOS Mitmensch-Sprecher Pollak abschließend.

Aktivismus für Chancengleichheit

SOS Mitmensch ist eine Menschenrechtsorganisation, die sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit einsetzt und sich in politischen Diskursen immer wieder kritisch zu Wort meldet und mit aktivistischen Aktionen auffällt.

Die jüngste Initiative war gegen die Kürzung der Mindestsicherung gerichtet: SOS Mitmensch Sprecher Alexander Pollak führte Begegnungen mit hochrangigen Polikern herbei und konfrontierte sie mit einem Schild auf dem stand: „Bevor ich als Politiker die Mindestsicherung auf weniger als die Hälfte kürze, halbiere ich mein Gehalt.“ Gegründet wurde die NGO am 10. Dezember 1992, um mit dem Lichtermeer dem „Anti-Ausländer-Volksbegehren“ etwas entgegen zu setzen.

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