Frankreich: Große Marienmesse in Lourdes

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben am Montag Tausende Pilger in Europas bedeutendstem Marienwallfahrtsort Lourdes Mariä Himmelfahrt gefeiert. Der französische Primas, Kardinal Philippe Barbarin, rief die Gläubigen auf, für Frankreich zu beten.

Zugleich betonte er angesichts des Terrors die Notwendigkeit des Zusammenhalts und der Brüderlichkeit besonders unter den Religionen. Medienberichten zufolge nahmen mindestens 12.000 Menschen an dem Gottesdienst teil.

Lourdes Gottesdienst unter Sicherheitsvorkehrungen

APA/AFP/Pascal Pavani

Etwa 12.000 Personen nahmen am Gottesdienst in Lourdes teil

Nach den Anschlägen in Nizza und Saint-Etienne-du-Rouvray fanden die Feierlichkeiten unter besonderen Bedingungen statt. Nach Angaben des Verwalters der Wallfahrtsstätte, Thierry Castillo, wurden die Zutrittszahlen zu den heiligen Orten reduziert. Pilger seien an eigens eingerichteten Kontrollpunkten mit Metalldetektoren durchsucht worden. Polizei und Sicherheitsteams hatten ihr Personal deutlich verstärkt.

Lourdes Gottesdienst unter Sicherheitsvorkehrungen

APA/AFP/Pascal Pavani

Bei den Kontrollpunkten wurden die Pilger nach gefährlichen Gegenständen untersucht

Kerze als Trauerzeichen für ermordeten Priester

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Frankreich (CEF), Bischof Georges Pontier, rief alle Gläubigen des Landes, am Feiertag angesichts der „Prüfungen und des Kreuzes für Frankreich“ auf, für das Land zu beten.

In dem Aufruf hieß es weiter, dass landesweit alle Kirchenglocken zu Mittag läuten sollten. Die Gläubigen seien auch eingeladen, als Zeichen der Ehrung des vor drei Wochen nahe Rouen ermordeten Abbé Jacques Hamel eine Kerze zu entzünden.

Lourdes Sicherheitsvorkehrungen

APA/AFP/Pascal Pavani

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen kamen tausende Katholiken

Bedeutender Wallfahrtsort

Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous 18 Mal Maria erschienen sein. 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt. Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, nach Lourdes.

In den vergangenen 150 Jahren haben sich in Lourdes 7.000 ärztlich bestätigte Heilungen und 69 kirchlich beglaubigte Heilungswunder ereignet.

religion.ORF.at/AFP

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