Tage im Zeichen der Heiligsprechung Mutter Teresas

Messen, Gebetswachen, Ausstellungen und auch ein Musical gehören zu den Veranstaltungen in Rom, die anlässlich der Heiligsprechung von Mutter Teresa am 4. September angekündigt sind.

Die Veranstaltungen begannen bereits am Donnerstag mit der Eröffnung einer Ausstellung über „Leben, Geist und Botschaft von Mutter Teresa“ an der katholischen Universität LUMSA (Libera Universita Maria Ss.Assunta), die bis zum 7. September dauert. Am Donnerstagabend veranstalten die von Mutter Teresa gegründeten Missionarinnen der Nächstenliebe ein „Familienfest“ für die Armen, die unter ihrer Obhut sind, im Santa Cecilia-Auditorium an der Via della Conciliazione. Highlight ist die Uraufführung des Mutter-Teresa-Musicals des italienischen Musikers, Autors, Sängers und Schauspielers Michele Paulicelli.

Messen mit Reliquienverehrung

Drei aufeinanderfolgende Messen zu Ehren Mutter Teresas sind für Freitag, 2. September, geplant, und zwar in Deutsch, Englisch und Spanisch. Sie werden in der Basilika Sant’Anastasia gefeiert, in der Nähe des Mutterhauses der Missionarinnen der Nächstenliebe und des Circus Maximus; dabei erfolgt nach jeder Messe eine Reliquienverehrung.

Blick auf den Petersplatz

APA/EPA/Ettore Ferrari

Zur Heiligsprechung Mutter Teresas werden Hunderttausende Pilger erwartet

Eine Gebetswache mit feierlichen Anbetung findet Freitagabend in der Lateranbasilika statt, geleitet vom römischen Bischofsvikar Kardinal Agostino Vallin. Das Thema ist „Ausstrahlen des Lichtes Christi - Der Ruf zur Heiligkeit“. Das Gebet soll „heiligen Familien, heiligen geweihten Männern und Frauen und vor allem heiligen Priestern, Dienern der Barmherzigkeit“ gelten. „Heiligkeit ist nicht der Luxus weniger“, hatte Mutter Teresa einmal gesagt - „es ist eine einfache Pflicht für jeden von uns“.

Der Samstag, 3. September, beginnt mit einer Sonderaudienz auf dem Petersplatz, bei der Papst Franziskus eine Heiligjahr-Katechese für „ehrenamtliche Helfer der Barmherzigkeit“ hält. Auch die Helfer im Erdbebengebiet werden erwartet, darunter der berühmte Rettungshund Leo. Am Nachmittag ist ein Gebet und eine Meditation mit Musik in der Basilika Sant’Andrea della Valle im Zentrum von Rom geplant, mit Reliquienverehrung und Messe um 19.00 Uhr.

Hunderttausende Mitfeiernde

Zur Heiligsprechungsmesse am Sonntag, 4. September, werden mehrere Hunderttausend Pilger erwartet. Aus Österreich kommen unter anderem zwei große „Missio“-Pilgergruppen aus den Diözesen Linz und Gurk-Klagenfurt. Der scheidende „Missio“-Nationaldirektor Leo Maasburg - ein langjähriger Begleiter Mutter Teresas - ist unter den Konzelebranten. Viele Bischöfe aus Indien, Albanien, dem Kosovo und nicht zuletzt aus Mazedonien werden erwartet, wo Mutter Teresa 1910 als Anjeze Gonxhe Bojaxhiu geboren wurde; auch mehrere Staatsoberhäupter haben sich angemeldet. Die Messe beginnt um 10.00 Uhr, anschließend folgt das Angelusgebet.

Wie üblich nach einer Heiligsprechung wird am Montag eine Dankmesse gefeiert. Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin leitet sie am 5. September um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz. Am Nachmittag werden die Reliquien in der Lateranbasilika, von 16.00 bis 18.30 Uhr und dann wieder am 6. September bis 18.30, zur Verehrung ausgestellt. Die Reliquien kommen am Tag darauf nach San Gregorio Magno in Rom. Es besteht dann auch die Möglichkeit, Mutter Teresas Zimmer im Kloster in San Gregorio zu besuchen.

Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in Rom

Die Stadt Rom verschärft die Sicherheitsmaßnahmen vor der am Sonntag geplanten Heiligsprechung von Mutter Teresa von Kalkutta im Vatikan. 100.000 Pilger werden zur feierlichen Zeremonie auf dem Petersplatz erwartet. Zusätzliche 1.000 Soldaten werden in Rom für die Sicherheit des religiösen Großevents sorgen, teilte die Polizei in der italienischen Hauptstadt mit. 2.000 Militärs sind ohnehin bereits in Sachen Sicherheit im Heiligen Jahr im Einsatz.

Der Flugraum über Rom soll während der Heiligsprechung gesperrt werden. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachen das Gelände rund um den Vatikan. Das Areal rund um den Petersplatz soll weiträumig abgesperrt werden. Der Zugang erfolgt erst nach einer Prüfung mit Metalldetektoren. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten sollen Präsenz zeigen.

Auch die Kontrollen vor den Basiliken in Rom werden noch mehr verschärft. Beim Zugang zu den großen römischen Papstbasiliken werden Besucher besonders gründlich kontrolliert. Zusammen mit Basiliken und Monumenten zählen Flughäfen, Bahnhöfe und U-Bahn-Stationen zu den „sensiblen Einrichtungen“, die in Rom besonders bewacht werden.

religion.ORF.at/KAP/APA

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