Indien: Elf Tage für den Elefantengott
Ganesh Chaturthi wird im Hindu-Monat Bhadrapad gefeiert, nach dem hinduistischen Mondkalender meist im September. Ganesha (auch: Ganesh) wird überall in Indien verehrt, er ist der Gott des Glücks, des Erfolgs und der Weisheit, aber auch der Veränderung und der Übergänge. Besonders aufwändig gefeiert wird sein Fest im westlichen und südlichen Indien und in Mumbai - hier ist er die Hauptgottheit.
AP/Rafiq Maqbool
Knödel und Weihrauch für das Glück
Die Menschen kaufen zu Beginn des zehntägigen Festes Statuen aus Gips oder Ton, die den Gott darstellen, und nehmen sie mit nach Hause. Dort „lebt“ die Statue für einige Tage bei den Familien zu Hause und wird angebetet.
Sendungshinweis
„Ganesh - ein Gott für alle Fälle“ in Tao von Samstag, 10.9.2016, 19.05 Uhr, Ö1, zum Nachhören.
Ganesha bekommt während der Geburtstagsfeierlichkeiten Blumen, Kokosnüsse, Lichter und Räucherwerk dargebracht, bestimmte süße Knödel - seine Lieblingsspeise - werden für ihn gebacken. Im Gegenzug soll die Gottheit ihnen Glück bringen, Sorgen beseitigen und störende Hindernisse aus dem Weg räumen.
Reuters/Danish Siddiqui
In ländlichen Gegenden ist es üblich, dass die Kinder sich um die Statue kümmern beziehungsweise sie auch selber herstellen. Ganesha ist im Süden und Westen auch für Schulen und Schulkinder sowie Studierende zuständig. Sein lustiges Gesicht, die kuscheligen, runden Formen und sein Ruf als Naschkatze macht ihn für Kinder besonders ansprechend.
Gott der Schulkinder
Während der Dauer des Festes kommen häufig Priester in die Wohnungen und halten Gottesdienste (Pujas) ab. Es gibt aber auch Zeremonien vor großen, vorübergehend aufgestellten Statuen im öffentlichen Raum. Die Familien besuchen einander und wünschen sich gegenseitig Glück. Das Ende der Feierlichkeiten markiert dann für Millionen Kinder in der Region den ersten Schultag.
Reuters/Amit Dave
Am letzten Tag werden die Statuen dann zu einem Gewässer, etwa einem Fluss, gebracht und zeremoniell versenkt. Dazu kommen die Menschen zum Teil in riesigen Mengen zusammen, es wird getanzt und gesungen, während die Statuen durch die Straßen zum Wasser getragen werden.
Reuters/Amit Dave
Das Eintauchen ins Wasser soll Ganeshas Rückkehr in sein mystisches Heim in den schneebedeckten Bergen symbolisieren. Alle Probleme und Sorgen seiner Verehrer nimmt der Glücksgott dabei mit sich.
religion.ORF.at/AP
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