Buch über Missbrauchsfälle in Kremsmünster erscheint

Die Studie zu den Missbrauchsfällen im oberösterreichischen Stift Kremsmünster, die das Münchner Institut IPP im Auftrag des Klosters erstellt hat, erscheint diese Woche als Buch. Das Stift hatte sich anfangs dagegen gestellt.

Das Stift hatte das Ergebnis zwar auf seiner Website veröffentlicht, der von den Autoren und von Betroffenen gewünschten Veröffentlichung in Buchform aber erst nach längerer Diskussion zugestimmt.

Stift Kremsmünster Ökumenische Sommerakademie

Brigitte Krautgartner

Stift Kremsmünster

Der Jurist und Alt-Kremsmünsterer Franz Staudinger hatte in einem Gespräch mit der APA im Frühjahr seine Sorge geäußert, dass „eine blasse PDF-Datei in den Weiten des Internet irgendwann nicht mehr vorhanden ist“. Wenn die Studie als Buch veröffentlicht wird, „dann kann man auch in 20 Jahren noch nachlesen. Es soll nichts vom Tisch gewischt werden, es soll nicht Gras über die Sache wachsen“, sagte er.

Hunderte dokumentierte Fälle

Nach einiger Zeit lenkte das Stift ein: Wenn ein Buch hilfreich für Opfer und Prävention sei, so freue es ihn, hieß es in einem Schreiben von Abt Ambros Ebhart.

In der auf Interviews basierenden Studie wurden 350 Fälle sexueller, körperlicher oder psychischer Gewalt ausgemacht, 24 Personen wurden beschuldigt - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Juristisch blieb nach der 2010 aufgedeckten Affäre nicht viel hängen, weil die meisten Fälle bereits verjährt waren. Nur ein heute 83-jähriger Ex-Pater wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

religion.ORF.at/APA

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