Tempelberg: Israel stoppt Zusammenarbeit mit UNESCO

Israel hat seine Zusammenarbeit mit der UNO-Kulturorganisation UNESCO bis auf weiteres ausgesetzt. In einem Textentwurf wurde nach israelischen Angaben für den Jerusalemer Tempelberg nur der arabische Namen „Haram al-Scharif“ verwendet.

Israels Regierung protestiert gegen zwei Resolutionen über besetzte palästinensische Gebiete, wie Bildungsminister Naftali Bennett am Freitag erklärte. Er habe die nationale israelische Kommission angewiesen, ihre Aktivitäten mit der UNESCO auszusetzen.

Israel als „Besatzungsmacht“

In den beiden Resolutionen, deren Texte der Nachrichtenagentur AFP vorliegen, ist vom „besetzten Palästina“ sowie von dem Ziel die Rede, „das palästinensische Kulturerbe und den unverkennbaren Charakter von Ost-Jerusalem zu bewahren“. Israel wird als „Besatzungsmacht“ bezeichnet. Bennett warf UNESCO -Generalsekretärin Irina Bokowa in einem Schreiben vor, die Organisation ignoriere die „tausendjährigen jüdischen Verbindungen zu Jerusalem“, zudem werde dem „islamistischen Terror“ Vorschub geleistet.

Tempelberg in Jerusalem

Reuters/Eliana Aponte

Der Tempelberg in Jerusalem

Die von sieben arabischen Ländern, darunter Ägypten, Libanon und Algerien, eingebrachten Resolutionen waren am Donnerstag von einer UNESCO-Kommission gebilligt worden. Die endgültige Abstimmung ist für Dienstag geplant.

Tempelberg nur auf Arabisch erwähnt

In dem zur Abstimmung vorgelegten Textentwurf wurde nach israelischen Angaben für den sowohl für das Judentum als auch den Islam wichtigen Jerusalemer Tempelberg nur der arabische Namen „Haram al-Scharif“ verwendet. Außerdem werde dem Judentum eine historische Verbindung zu seinem wichtigsten Heiligtum, der Klagemauer, abgesprochen.

24 Länder stimmten für den Textentwurf, darunter Brasilien, China, Russland und Südafrika, schrieb das israelische Nachrichtenportal ynet. 26 Staaten enthielt sich, unter anderem die EU-Mitglieder Frankreich, Italien, Slowenien und Schweden sowie die Ukraine. Nur sechs Länder stimmten dagegen: Die USA, Großbritannien, Deutschland, Estland, Litauen und die Niederlande. Serbien und Turkmenistan enthielten sich. Österreich ist in dem Gremium derzeit nicht vertreten.

religion.ORF.at/APA/AFP

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