Erdbeben in Mittelitalien: Turm in Amatrice eingestürzt

Das Erdbeben in Italien hat auch in dem im vergangenen August von einem Erdbeben betroffenen Ort Amatrice, schwere Schäden angerichtet. So stürzte der mittelalterliche Turm der dem Heiligen Augustin geweihten Kirche ein.

Der Turm, dessen Uhr um 3.36 Uhr, zum Zeitpunkt des verheerenden Bebens am 24. August, stehen geblieben war, galt als Wahrzeichen des zerstörten Amatrice. Wie der stellvertretende Bürgermeister Gianluca Carloni mitteilte, wurden bei den jetzigen Erschütterungen einige Bewohner Amatrices leicht verletzt.

Rettungsarbeiten nach dem Erdbeben in Amatrice

APA/APA/AFP/Filippo Monteforte

Rettungsarbeiten nach dem neuerlichen Erdbeben in Amatrice

Papst drückt vom Erdbeben Betroffenen Mitgefühl aus

Nach dem schweren Erdbeben am Sonntag hat der Papst beim Angelus-Gebet den Betroffenen sein Mitgefühl ausgedrückt. „Ich bete für die Verletzten und die Familien, die große Schäden erlitten haben, sowie für die Mitglieder der Rettungseinheiten“, sagte der Papst.

Papst Angelusgebet

REUTERS/Giampiero Sposito

Papst Franziskus drückte beim Angelusgebet sein Mitgefühl für die Opfer aus

Anfang Oktober war Papst Franziskus überraschend nach Amatrice gereist. Begleitet von Rietis Bischof Domenico Pompili sprach er in der Behelfsschule der Stadt eine halbe Stunde mit den Kindern. Er habe den Menschen zeigen wollen, dass er ihnen nahe sei, sagte er anschließend. „Vom ersten Moment an habe ich gespürt, dass ich kommen muss“, so Franziskus. „Nähe und Gebet“ seien seine Weise, um den Betroffenen Hoffnung zu geben.

Papst Franziskus mit einem Feuerwehrmann beim Besuch in Amatrice

APA/L'Osservatore Romano/AP

Papst Franziskus mit einem Feuerwehrmann vor dem noch stehenden Kirchturm von Amatrice, Anfang Oktober

Beben mit der Stärke 6,7

Laut italienischen Nachrichtenagenturen betrug die Stärke des Erdbebens zwischen 6,5 bis 6,7. Es gab mehrere Stöße, der größte war um 7.41 Uhr festzustellen und war auch in Rom zu spüren.

Das Epizentrum lag der Nachrichtenagentur Ansa zufolge nahe der Kleinstadt Norcia, rund 70 Kilometer östlich von Perugia. Schäden seien auch in Gemeinden entlang der Adria-Küste gemeldet worden. Einsatzkräfte begannen mit der Suche nach möglicherweise Verschütteten.

Erhebliche Verkehrsprobleme

Nach Angaben des Zivilschutzes in der Region Marken wurden aus zahlreichen Städten und Ortschaften zerstörte Gebäude gemeldet. In Norcia stürzten in Folge des Bebens auch zwei historische Kirchen ein. Das italienische Fernsehen zeigte Bilder der Zerstörung und Menschen, die in Panik ins Freie flüchteten. Das mehrere Sekunden dauernde Beben war auch in der Hauptstadt Rom zu spüren.

Der Zivilschutz meldete vorerst 20 Verletzte, ihr Zustand sei nicht besorgniserregend. 15.000 Haushalte seien in der Region Marken ohne Strom. Kontrollen wurden durchgeführt, um die Wasserqualität zu prüfen. Die Verkehrsprobleme seien erheblich, berichtete Zivilschutzchef Fabrizio Curcio.

Zwei Basiliken in Rom nach Erdbeben geschlossen

Wegen des starken Erdbebens sind die römischen Basiliken Sankt Paul vor den Mauern und San Lorenzo geschlossen worden. Die Sicherheitsdienste des Vatikans hätten auch den Petersdom untersucht und keine Schäden entdeckt, heißt es in einem Bericht von Radio Vatikan am Sonntag. Die vatikanische Basilika werde deshalb offen bleiben.

Erst Mitte der Woche hatten zwei kurz aufeinander folgende Erdstöße die Region Marken erschüttert. Am 24. August waren bei einem schweren Beben rund um die Ortschaft Amatrice fast 300 Menschen ums Leben gekommen.

religion.ORF.at/KAP/dpa

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