Hinter dem Vorhang, vor dem Schleier
„Hinter dem Vorhang. Verhüllung und Enthüllung seit der Renaissance. Von Tizian bis Christo“ beschäftigt sich mit dem „faszinierenden Wechselspiel zwischen Verbergen und Zeigen, Verhüllen und Enthüllen mit Vorhang, Schleier oder Draperien“, wie das Museum die Ausstellung auf seiner Website beschreibt.
Courtesy Gladstone Gallery, New York and Brussels
An den Anfang stellt die Schau einen Wettstreit zweier antiker griechischer Maler, „die sich in der Virtuosität der künstlerischen Augentäuschung überbieten wollten. Konnte Zeuxis allerdings nur die Tauben täuschen, die an seinen gemalten Trauben picken wollten, gelang Parrhasios die Irreführung des Konkurrenten. So wollte Zeuxis den von Parrhasios gemalten Vorhang beiseiteschieben, um das vermeintlich dahinterstehende Bild betrachten zu können.“
Hochkarätige Themenschau
Die Themenschau zeigt bedeutende Kunstwerke aus sechs Jahrhunderten, dabei spannt sich der Bogen mit Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen - Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Fotografien - von der Renaissance bis hin zu zeitgenössischer Kunst.
Neben Tizians im Jahr 1558 gemalten „Porträt des Kardinals Filippo Archinto“ aus dem Philadelphia Museum of Art präsentiert die Ausstellung unter anderem Werke von Lucas Cranach d. Ä., El Greco, Jacopo Tintoretto, Arnold Böcklin, Robert Delaunay, Max Beckmann, Cindy Sherman, Christo und Gerhard Richter sowie der iranischen Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat.
Courtesy of the Philadelphia Museum of Art
Ambivalenz und Reiz
Die von Beat Wismer, scheidender Generaldirektor Museum Kunstpalast, gemeinsam mit Claudia Blümle, Professorin am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, kuratierte Ausstellung verdeutliche „in verschiedenen Themenbereichen die Ambivalenz und den Reiz von Verstecken und Sichtbarmachen sowie das sinnliche Verhältnis von bildender Kunst und Wahrnehmung“, so der Pressetext.
Ausstellungshinweis
„Hinter dem Vorhang. Verhüllung und Enthüllung seit der Renaissance. Von Tizian bis Christo“ im Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf, Deutschland
Die Schau setzt mit dem antiken Maler-Wettstreit ein und widmet sich in weiteren Kapiteln Aspekten wie „Mysterium des Göttlichen“, „Macht der Repräsentation“, „Gewalt der Enthüllung“, „Reiz des Verborgenen“ und „Innen und Außen“.
Dabei will man „Epochen und Gattungen“ übergreifend „nicht nur in der Auswahl der Kunstwerke einen Bogen bis in die Gegenwart“ schaffen. „Der Schleier, das Verbergen und Zeigen spielen bis in die aktuelle Gegenwart hinein in religiösen und gesellschaftlichen Zusammenhängen ebenso wie in der Mode eine bedeutende Rolle“, verrät die Website. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 22. Jänner 2017.
religion.ORF.at