Vatikan warnt Katholiken in China vor Bruch mit Rom

Der Vatikan hat die sogenannte Untergrundkirche in China vor unerlaubten Bischofsweihen gewarnt. In den vergangenen Wochen wurden Gerüchte laut, dass dort Priester inoffiziell zu Bischöfen geweiht wurden, was einem Bruch mit dem Papst gleichkäme.

Fänden Ordinierungen ohne päpstlichen Auftrag statt, wäre dies eine schwere Rechtsverletzung, teilte Vatikansprecher Greg Burke am Montag in einer schriftlichen Erklärung mit. Nach katholischer Lehre stellen unerlaubte Bischofsweihen einen Bruch mit dem Papst dar und ziehen die Exkommunikation nach sich.

Vatikan hofft auf Fehlinformation

Burke verwies auf verschiedene Nachrichten der vergangenen Wochen, nach denen Priester der „inoffiziellen Gemeinde der katholischen Kirche in Kontinentalchina“ zu Bischöfen geweiht worden seien.

„Der Heilige Stuhl hat weder irgendeine Weihe erlaubt, noch ist er über solche Vorkommnisse offiziell in Kenntnis gesetzt worden“, erklärte der Sprecher. Der Vatikan hoffe, dass die Berichte nicht zuträfen. Andernfalls werde man verlässliche Informationen abwarten, um „die Fälle angemessen zu prüfen“.

Ärger über Vatikan

Der vatikanische Pressedienst Asianews hatte kurz zuvor am Montag einen Beitrag veröffentlicht, in dem von breiter Enttäuschung in der Untergrundkirche über den Vatikan berichtet wird. Demnach fühlten sich die Gläubigen im Stich gelassen, weil sie seit zwei Jahrzehnten keine Bischöfe mehr erhielten. Die Verbitterung wachse angesichts neuer diplomatischer Bemühungen zwischen dem Vatikan und der Regierung in Peking. Dabei geht es auch um Formalitäten bei der Ernennung von Bischöfen.

Wie Asianews weiter berichtete, ließ sich angeblich der Untergrund-Priester Dong Guanhua zum Bischof weihen und kündigte an, seinerseits weitere Ordinationen vorzunehmen. An der Herkunft der Nachricht wie auch den genauen Umständen gebe es aber Zweifel.

religion.ORF.at/KAP

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