Vatikanistin: Frauen gewinnen in Kirche an Bedeutung
In ihrem neuen Buch „Papst Franziskus. Keine Kirche ohne Frauen“, das die aus Österreich stammenden „Römerin“ jüngst beim Katholischen Pressverein der Diözese Linz vorstellte, belegt Sailer ihren Optimismus mit zahlreichen Aussagen und Dokumenten über Frauen und Kirche.
Papst setzt viele Frauen in sichtbare Positionen
Als heuer im Mai 870 Ordensoberinnen aus aller Welt im Vatikan zusammenkamen, sei sehr rasch die Frage des Frauendiakonats aufgekommen. Papst Franziskus habe daraufhin eine Kommission zur Untersuchung der frühchristlichen Quellenlage zu dieser Causa einberufen, erinnerte Sailer. Diese tagt bereits, paritätisch besetzt mit sechs Frauen und sechs Männern - „ein Novum im Vatikan“, wie die Autorin anmerkte.
kathbild/Franz Josef Rupprecht
Gudrun Sailer
Der Papst warne zwar vor einer „Klerikalisierung der Frauen in der Kirche“. Er betone aber immer wieder, wie sehr ihm Frauen in sichtbaren kirchlichen Positionen abgehen, so Sailer. So hält heuer erstmals eine Theologin Exerzitien für die vatikanischen Priester, und im September richtete die Glaubenskongregation ein Symposion zur Rolle der Frau in der Kirche aus - mit ausschließlich Frauen als Vortragenden.
Die Kirche ist eine „sie“
Den Papst beschäftige sehr, dass die Kirche eine „sie“ ist, hob die Vatikan-Expertin hervor. Was das aber wirklich heißt, lasse Franziskus bisher offen. Seine Aussagen seien nicht immer eindeutig. Die Tatsache aber, dass Maria Magdalena - die „Apostelin der Apostel“ - ein eigenes Kirchenfest bekam, oder dass dem Papst ein gemeinsames Voranschreiten aller in der Kirche so wichtig ist, macht Sailer - wie sie betonte - Hoffnung.
Das von ihr herausgegebene Buch „Papst Franziskus. Keine Kirche ohne Frauen“ bündelt alle Aussagen von Franziskus zu und über Frauen, versehen mit einer längeren Hinführung Sailers. Der 160 Seiten starke Band erschien im Verlag Katholisches Bibelwerk und ist im Buchhandel erhältlich.
religion.ORF.at/KAP