Erstes Nachschlagewerk zu hebräischer Bibel gezeigt

Die Textgeschichte der hebräischen Bibel, also des Alten Testaments im Christentum, steht im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz in Wien. Präsentiert wird auch das bisher erste Nachschlagewerk zur Textgeschichte der hebräischen Bibel.

Veranstaltet wird die Tagung vom Institut für Judaistik der Universität Wien und die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek am Montag, 12. Dezember, so eine Aussendung der Universität Wien. Internationale Expertinnen und Experten wie Emanuel Tov, Nestor der Forschungen zur hebräischen Bibel und Ehrendoktor der Universität Wien, diskutieren den aktuellen Wissensstand des Faches. Während der Tagung sind ausgewählte Handschriften zum Thema „Eine Bibel – viele Bibeln?“ zu sehen.

Für drei Religionen wichtig

Die jüdische Bibel ist nicht nur im Judentum, sondern auch im Christentum als Altes Testament heilig. Sie markiert einen zentralen Bestandteil des religiösen Gedächtnisses von Judentum und Christentum. Ihre Texte haben die Literatur, Kunst und Kultur der Welt geprägt und üben sogar Einfluss auf den Islam aus.

Hebräische Handschrift aus dem 12. oder 13. Jahrhundert

Österreichische Nationalbibliothek, Papyrussammlung

Hebräische Handschrift aus dem 12. oder 13. Jahrhundert

Die Österreichische Nationalbibliothek beherbergt in ihren Papyrus- und anderen Sammlungen wichtige Handschriften, welche die Überlieferungsgeschichte der jüdischen Bibel und des christlichen Alten Testaments sowohl in ihrer Ursprache als auch in Übersetzungen bezeugen. Diese Handschriften, aber auch die wichtigen Qumran-Handschriften vom Toten Meer zeigen, dass die Bibel in vielen unterschiedlichen Textfassungen überliefert wurde.

Veranstaltungshinweis

Tagung „Eine Bibel – viele Bibeln? Die Textgeschichte der hebräischen Bibel und des Alten Testaments“ am Montag, 12. Dezember, 14.00 Uhr in der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek

„Nicht nur eine, sondern viele Bibeln“

„Es gab nicht nur eine, sondern viele Bibeln“, fasst Armin Lange vom Institut für Judaistik an der Universität Wien den aktuellen Forschungsstand zusammen. Moderne Übersetzungen spiegeln häufig nur einen bestimmten Teil dieser Welt der „vielen“ Bibeln wider.

Die Vielfalt der Bibeln in der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt, wie die unterschiedlichen Erinnerungskulturen dieses Werk zu einem zentralen Speicherplatz ihres kulturellen und religiösen Gedächtnisses geformt haben; jeweils entsprechend den Herausforderungen ihrer eigenen Kultur.

Anlass der Tagung ist das Erscheinen des ersten Nachschlagewerks zu Text und Textgeschichte der jüdischen Bibel und des christlichen Alten Testaments, die „Textual History of the Bible“, herausgegeben von Armin Lange von der Universität Wien in Kooperation mit Emanuel Tov von der Hebräischen Universität von Jerusalem. In diesem Nachschlagewerk spielen viele der ausgestellten Handschriften eine zentrale Rolle.

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