Papst begnadigt Verurteilten aus „Vatileaks 2“-Prozess

Der im sogenannten „Vatileaks 2“-Prozess verurteilter Priester Lucio Vallejo kommt vorzeitig frei. Papst Franziskus habe die Freilassung des Mannes auf Bewährung bewilligt, teilte der Vatikan am Dienstag mit.

Der im Vatileaks-Prozess verurteilte spanische Priester Lucio Angel Vallejo Balda (55) darf vor Weihnachten wieder in Freiheit. Nachdem er „über die Hälfte seiner Strafe verbüßt“ habe, gewähre ihm Papst Franziskus eine bedingte Haftentlassung, teilte der Vatikan am späten Dienstagabend mit. Vallejo könne ab sofort seine Zelle verlassen. Jegliches Arbeitsverhältnis mit dem Vatikan sei beendet; kirchenrechtlich unterstehe der Geistliche wieder dem Bischof seiner spanischen Heimatdiözese Astorga. Die Strafe sei nicht aufgehoben, aber zur Bewährung ausgesetzt.

Francesca Chaouqui und Lucio Angel Vallejo Balda

APA/AFP Umberto Pizzi

Francesca Immacolata Chaouqui und Lucio Vallejo Balda auf einer Archivaufnahme vor dem „Vatileaks 2“-Prozess

Vallejo, ehemaliger Sekretär der Präfektur für Wirtschaftsangelegenheiten des Heiligen Stuhls, war von einem Vatikan-Gericht am 7. Juli nach einem fast achtmonatigen Verfahren wegen der Weitergabe vertraulicher Unterlagen an Journalisten zu 18 Monaten Freiheitsentzug verurteilt worden. Seine Haft trat er am 22. August an. Papst Franziskus berücksichtigte bei seinem Gnadenerlass offensichtlich aber auch die Zeit, die Balda seit seiner Festnahme am 1. November 2015 in vatikanischem Gewahrsam verbrachte.

Die schillerndste Figur des Verfahrens, die PR-Beraterin und junge Mutter Francesca Chaouqui, hatte zehn Monate auf Bewährung erhalten. Ein früherer Assistent Vallejos, Nicola Maio, ging straffrei aus, ebenso die italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi, die die Informationen veröffentlicht hatten.

religion.ORF.at/APA/dpa/KAP

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