New Yorker Polizisten dürfen künftig Turban tragen

New Yorker Polizisten dürfen künftig mit Turban zum Dienst erscheinen. Die Ausnahmeregelung gilt für Beamte, die der Glaubensgemeinschaft der Sikhs angehören, wie der US-Sender CNN (Donnerstag Ortszeit) berichtet.

„Wir wollen so vielfältig wie möglich werden und ich glaube, das wird uns dabei helfen“, sagte James O’Neill, Chef des New York Police Department. Es handele sich um eine „gravierende Änderung“ der Uniformvorschriften; man habe darüber sorgfältig nachgedacht, so O’Neill. Die Regelung komme derzeit rund 160 Personen zugute.

Polizist mit Turban

ROUF BHAT / AFP / picturedesk.com

Wie in Indien, dürfen in Zukunft auch New Yorker Polizisten künftig mit Turban zum Dienst erscheinen. Die Ausnahmeregelung gilt für Beamte, die der Glaubensgemeinschaft der Sikhs angehören

Gurvinder Singh, Vorsitzender des Verbands der Sikh-Polizisten, reagierte erfreut. „Nun kann ich in voller Turban-Tracht Dienst tun - ein großartiges Gefühl“, sagte er CNN.

Barttracht führt zu Verwechslungsgefahr mit Muslimen

Sikhs (panjabi für „Schüler“) sind Anhänger einer religiösen Reformbewegung aus dem 15. Jahrhundert in Nordindien. Ihr Gründer Guru Nanak (1469-1539) verband islamische und hinduistische Traditionen zu einer neuen Lehre. Merkmale sind die Verehrung Gottes durch die Rezitation der heiligen Schrift, des Adi Granth, und eine pazifistische Grundhaltung. Weltweit leben rund 25 Millionen Sikhs, die meisten im indischen Staat Panjab, viele auch in Großbritannien, den USA und Kanada.

In den USA leben Schätzungen zufolge 500.000 bis 700.000 Sikhs. Aufgrund ihrer Barttracht und der Turbane werden sie häufig mit Muslimen verwechselt. Besonders nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurden sie daher Ziel von antiislamischen Angriffen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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