US-Chor: Nicht alle wollen für Trump singen
Am Wochenende erklärten kritische Chormitglieder laut Kathpress in der US-Presse ihre Vorbehalte. Sie wollten nicht für jemanden auftreten, der sich in so harschem Ton über Muslime oder Immigranten äußere.
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Die Entscheidung, an den Feiern zur Amtseinführung mitzuwirken, hatte der amtierende Dechant, Reverend Randy Hollerith, getroffen. Der Chor werde drei oder vier Lieder singen. Er habe großen Respekt vor denen, die mit der Teilnahme des Chors an der Trump-Amtseinführung nicht einverstanden seien, so Hollerith. Die Opposition wird von seinem Vorgänger Reverend Gary Hall angeführt. Hall ist der Meinung, die Glaubensgemeinschaft sollte das Zentrum des Widerstands gegen Trumps Visionen für die USA sein.
Kritisch gegenüber manchen Präsidenten
Die Bischöfin der episkopalen Diözese Washington, Reverend Mariann Budde, versucht zu vermitteln. Die Chorteilnahme sei ein Zeichen des Respekts während einer friedlichen Machtübergabe. Die National Cathedral hatte in den letzten Jahren einen betont liberalen Kurs verfolgt. So unterstützt das Zentrum der episkopalen Kirche in den USA zum Beispiel die gleichgeschlechtliche Ehe. Gleichzeitig ist die National Cathedral so etwas wie die spirituelle Heimat der Nation, die besonders bei nationalen Gedenkfeiern im Fokus steht.
Debatte: Wie stark verändern sich die USA?
Die kritische Haltung der Gemeinde gegenüber einigen gewählten US-Präsidenten hat Tradition. Während der Amtseinführung für den Republikaner Richard Nixon 1973 demonstrierten mehr als 10.000 Menschen.
religion.ORF.at/APA