Beliebtheit von Papst Franziskus in USA ungebrochen

Papst Franziskus erfreut sich anhaltender Beliebtheit bei den US-Amerikanern - und zwar sowohl bei Katholiken als auch bei anderen religiösen Gruppen. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage.

Das renommierte Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center befragte Anfang Jänner 1.502 erwachsene US-Amerikaner per Telefoninterview. Demnach konnte Franziskus - anders als andere „world leaders“ - seine hohen Beliebtheitswerte seit dem Beginn seiner Amtszeit halten, kommentierte Pew-Meinungsforscherin Claire Gecewicz die Ergebnisse.

Papst Franziskus und junge Fans in East Harlem, New York, September 2015

APA/AFP/Eric Thayer

Papst Franziskus während seines USA-Besuchs in East Harlem, New York, im September 2015

Sieben von zehn der Befragten äußerten demnach, ihre Meinung vom Papst sei „sehr“ oder „größtenteils“ positiv. Nur 19 Prozent hätten eine „unvorteilhafte Meinung“ über ihn, elf Prozent gaben an, nicht genug über das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zu wissen, um eine Wertung abgeben zu können.

Besonders populär bei Katholiken

Zu Beginn seiner Amtszeit als Papst im März 2013 hatten 57 Prozent der Amerikaner eine gute Meinung von Jorge Mario Bergoglio gehabt, 14 Prozent hatten damals keine gute Meinung von ihm, während 29 Prozent ihm noch gar keine Bewertung geben konnten.

Unter den US-Katholiken ist Franziskus, wenig überraschend, noch populärer als innerhalb der restlichen Bevölkerung: 87 Prozent der befragten Katholiken gaben an, eine gute Meinung über den Papst aus Argentinien zu haben.

Sympathieanstieg bei Atheisten

Etwa die Hälfte, 53 Prozent, der befragten evangelikalen Protestanten sehen Franziskus heute positiv, im März 2013 waren es mit 59 Prozent ähnlich viele gewesen. Unter den befragten Atheisten, Agnostikern und Menschen, die „an nichts Bestimmtes“ glauben, ist mit 71 Prozent eine satte Mehrheit unter jenen, die den Papst „sehr“ oder „größtenteils“ positiv sehen - gegenüber nur 39 Prozent innerhalb dieser Gruppe, die dem neu gewählten Franziskus bei Amtsantritt eine gute Bewertung gegeben hatten.

Religion in den USA

In den USA sind laut Pew Research Center gut 70 Prozent der Bevölkerung Christen, davon rund 21 Prozent Katholiken. Gut 25 Prozent davon gehören evangelikalen Kirchen an, rund 15 Prozent den „Mainline-Protestant“-Kirchen. 1,9 Prozent sind Juden, 0,9 Prozent Muslime, je 0,7 Prozent Hindus und Buddhisten. Rund 23 Prozent zählen sich zu keiner Glaubensrichtung.

Dieser starke Anstieg ergebe sich aus der Gruppe jener, die im März 2013 noch keine Meinung vom neuen Papst gehabt hatten, mit 34 Prozent ein gutes Drittel der damals Befragten aus der „religionsfernen“ Gruppe. In der neuen Studie gaben nur noch zehn Prozent unter ihnen an, keine Meinung äußern zu wollen.

Beliebter als Benedikt XVI.

Einen ähnlichen Beliebtheitsgrad hat Franziskus der Pew-Umfrage zufolge etwa unter weißen Angehörigen der großen protestantischen Kirchen, 72 Prozent dieser Gruppe sagten, sie hätten ihm gegenüber eine positive Einstellung.

Damit reicht Franziskus nahezu an die höchsten Beliebtheitswerte seines Vorgängers Johannes Paul II. unter Katholiken in den 1980er- und 1990er-Jahren heran. Der polnische Papst hatte damals bis zu 93 Prozent Zustimmung von Angehörigen seiner Kirche erzielen können. Die Bewertungen, die Benedikt XVI. im Durchschnitt erhielt, hat Franziskus schon übertroffen.

religion.ORF.at

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