„Meilenstein“: EKD trifft Papst Franziskus

Ob Papst Franziskus im Jahr des Reformationsjubiläums nach Deutschland kommt, ist noch immer offen. Am Montag aber trifft die Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Rom auf das katholische Kirchenoberhaupt.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx, nimmt an der Privataudienz teil. Aus Sicht der EKD ist die Begegnung mit Franziskus ein „Meilenstein“ auf dem Weg zu einem ökumenisch gestalteten Reformationsjubiläum - und die Erwartungen an das Treffen sind groß.

2017 jährt sich der überlieferte Thesenanschlag Martin Luthers vom 31. Oktober 1517 in Wittenberg zum 500. Mal. Das Ereignis gilt als Beginn der Reformation, die zur Abspaltung der evangelischen von der katholischen Kirche führte.

„Geist gegenseitigen Vertrauens“

„Ich hoffe, dass wir den Geist gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Wertschätzung zwischen den Konfessionen, der in Deutschland durch unsere gemeinsamen ökumenischen Aktivitäten zum Reformationsjubiläum zum Ausdruck kommt, vertiefen und auch auf der weltkirchlichen Ebene einbringen können“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, vor dem Besuch. „Meine zweite Hoffnung ist, dass wir gemeinsam nachdenken können, welche konkreten Schritte zur sichtbaren Einheit wir tun können.“

Abendmahl: Hindernisse abbauen

Der EKD sei es besonders wichtig, dass Hindernisse abgebaut würden, die einem gemeinsamen Abendmahl im Weg stünden. Das unterschiedliche Abendmahls- und Kirchenverständnis ist ein Streitpunkt der beiden großen christlichen Konfessionen. In einer katholischen Messfeier sind Protestanten daher nicht zur Kommunion zugelassen.

Bereits der Besuch von Papst Franziskus im Oktober in Schweden war als starkes Zeichen für die Ökumene bewertet worden. Er hatte dort mit führenden Vertretern der Protestanten das Gedenkjahr zum Reformationsjubiläum eingeläutet: Im südschwedischen Lund feierte er mit Vertretern des Lutherischen Weltbundes einen Gottesdienst. Das Oberhaupt der katholischen Kirche appellierte an die Christen, für ihre Einheit zu arbeiten.

religion.ORF.at/dpa

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