Karfreitag: Kreuzwege in Rom und Jerusalem
Mit Hunderten Gläubigen feiert Papst Franziskus im Petersdom am Freitag die Karfreitagsliturgie (17.00 Uhr) und setzt damit die Osterfeierlichkeiten in Rom fort. Am Abend (21.15 Uhr) findet der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum statt.
Das Gelände rund um das Kolosseum, an dem die „Via Crucis“ traditionell stattfindet, sollte schon am Freitagnachmittag weiträumig abgesperrt und mit Metalldetektoren ausgestattet werden. Die U-Bahn-Station vor dem Kolosseum wird voraussichtlich geschlossen.
Spezialeinheiten und Spürhunde
Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei würden die Veranstaltung überwachen, zu der Zehntausende Menschen erwartet werden, berichteten italienische Medien. Zudem werden Spürhunde eingesetzt, um die „Via Crucis“ mit Papst Franziskus abzusichern.
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Der Kreuzweg erinnert in 14 Stationen an den Leidensweg Jesu. Die Meditationen dazu wurden von der französischen Theologin und Ratzinger-Preisträgerin Anne-Marie Pelletier (70) verfasst. Das Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu Christi, das jeden Karfreitagabend beim antiken Amphitheater begangen wird, gehört zu den Höhepunkten der Osterfeierlichkeiten in Rom.
Fußwaschung bei Sträflingen
Papst Franziskus hatte am Gründonnerstag die Feiern mit einer Messe im Vatikan und einer Fußwaschung bei Sträflingen in einem Gefängnis südlich von Rom eingeläutet. Am Samstagabend folgt die mehrstündige Feier der Osternacht im Petersdom, am Ostersonntag die Ostermesse mit dem anschließenden Segen „Urbi et orbi“.
Messerattacke in Jerusalem
Ebenfalls begleitet von hohen Sicherheitsvorkehrungen haben in Jerusalem die Feiern der österlichen Tage begonnen. Bei den Feierlichkeiten zum Karfreitag in Jerusalem kam es trotz massiver Polizeipräsenz zu einer tödlichen Messerattacke. Ein Palästinenser aus Ost-Jerusalem griff eine Britin in der Nähe der Altstadt mit einem Messer an, wie die israelische Polizei mitteilte. Das Opfer erlag nach Angaben des Krankenhauses kurz darauf seinen Verletzungen. Der Attentäter wurde festgenommen. Nach Angaben der Polizei könnte der Mann psychisch krank sein.
Debatte: Wie Ostern richtig feiern?
Das Osterfest wird in diesem Jahr trotz verschiedener Kalendersysteme von West- und Ostkirchen am gleichen Termin begangen. Das einwöchige jüdische Pessachfest begann am 10. April und endet am 18. April. Der Abendmahlmesse mit der Fußwaschung stand erstmals Administrator-Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, Nachfolger des emeritierten Patriarchen Fouad Twal, vor.
Grabkapelle soll „vereinen“
Die „meisterhafte Restaurierung“ der Grabkapelle enthülle die verwandelnde Kraft des Ostergeheimnisses, das fähig sei, „die Zerstreuten wieder zu vereinen, verschiedene Gruppen zusammenzubringen und Gemeinschaft innerhalb unserer Spaltungen wiederherzustellen“, sagte Pizzaballa in seiner Predigt. Zugleich warnte er vor leeren Worten und Ritualen.
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Üblicherweise wird die Abendmahlmesse erst am Abend gefeiert, in der Grabeskirche findet sie wegen der örtlichen Verhältnisse jedoch in der Früh statt. Pizzaballa wusch zwölf Franziskanern und Seminaristen die Füße im Gedenken an die Geste Jesu und weihte die heiligen Öle.
Fußwaschung zelebriert
Auf dem Vorplatz der Grabeskirche feierten unterdessen griechisch-orthodoxe Christen nach alter Tradition die Liturgie der Fußwaschung. Auch in den zahlreichen Kirchen Jerusalems wurden Fußwaschungsgottesdienste nach den unterschiedlichsten Riten gefeiert. An der Klagemauer versammelten sich Zehntausende Juden zum traditionellen Priestersegen.
Israelische Sicherheitskräfte regelten die Zugänge zu den zentralen Feiern. Medienberichten zufolge sollen während der jüdischen und christlichen Feiertage 1.500 zusätzliche Polizisten in und um die Altstadt im Einsatz sein. Insgesamt seien mehr als 3.500 Polizisten an Ort und Stelle.
Am Karfreitag ziehen Christen aller Konfessionen im Gedenken an den Leidensweg Jesu über die Via Dolorosa. Die Ostervigil der Katholiken findet am frühen Karsamstagmorgen statt.
religion.ORF.at/APA/dpa/KAP
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