Vatikanischer Wirtschaftsprüfer tritt zurück

Der Wirtschaftsprüfer des Vatikans, Libero Milone (68), trennt sich von seinem Auftraggeber. Papst Franziskus habe ein am Montag vorgelegtes Rücktrittsgesuch Milones angenommen, teilte der Vatikan am Dienstag mit.

Die Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl ende „in gegenseitigem Einvernehmen“. Weiter hieß es, man wünsche Milone alles Gute für seine weiteren Tätigkeiten. Die Suche nach einem Nachfolger sei im Gang.

Milone, von 1975 bis 2007 bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte tätig, war im Juni 2015 von Papst Franziskus im Zuge einer Neuorganisation des vatikanischen Wirtschafts- und Finanzsektors zum Generalrevisor berufen worden. Er hatte damit die Bilanzen der vatikanischen Kurie, der mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Einrichtungen und des Vatikanstaats zu kontrollieren. Zuvor erledigte das die Wirtschaftspräfektur des Heiligen Stuhls selbst.

Illegaler Zugriff auf Computer

Kurz nach seinem Amtsantritt geriet Milone in die Schlagzeilen, weil er im Vatikan Anzeige wegen illegalen Zugriffs auf seinen Computer erstattete. Die vatikanische Gendarmerie nahm Ermittlungen auf.

Papst Franziskus hatte das Amt des Rechnungsprüfers im Zuge seiner Neuordnung der Finanzverwaltung im Februar 2014 geschaffen, aber erst im Juni 2015 besetzt. Leiter des Wirtschaftsrats mit Richtlinienkompetenz ist der Münchner Kardinal Reinhard Marx; das stärker operativ ausgerichtete Wirtschaftssekretariat wird von dem australischen Kardinal George Pell geleitet.

religion.ORF.at/KAP

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