Drei Neubestellungen in Erzdiözese Salzburg

Nach der Ernennung des bisherigen Generalvikars Hansjörg Hofer zum Weihbischof wird der Salzburger Dompfarrer und bisherige Seelsorgeamtsleiter Roland Rasser neuer Generalvikar der Erzdiözese Salzburg.

Erzbischof Franz Lackner gab die Bestellung Rassers am Mittwochabend bekannt. Die Leitung des Seelsorgeamts, die Rasser seit September 2016 innehatte, übernimmt ab September die Theologin Lucia Greiner. Das Salzburger Seelsorgeamt wird damit erstmals in seiner Geschichte von einer Frau gelenkt. Zeitgleich übernimmt Kurt Sonneck die Leitung des diözesanen Amts für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

Lackner: Aufmerksamer Seelsorger

Er freue sich, „dass es gelungen ist, einen in der Pastoral so erfahrenen Mann für die wichtige Aufgabe des Generalvikars zu gewinnen“, betonte Erzbischof Franz Lackner in einer Pressemitteilung. Er habe Roland Rasser in den letzten Jahren als Seelsorger schätzen gelernt, der den Menschen in sehr aufmerksamer Weise begegne.

(V. l. n. r.): Generalvikar Roland Rasser mit Kommunikationschef Kurt Sonneck, Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner und Erzbischof Franz Lackner

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(V. l. n. r.): Generalvikar Roland Rasser mit Kommunikationschef Kurt Sonneck und Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner

Als Generalvikar ist Rasser Stellvertreter des Salzburger Erzbischofs in allen Verwaltungs- und in Personalangelegenheiten. Der 1952 in Oberndorf bei Salzburg geborene und 1985 zum Priester geweihte Geistliche wirkte u. a. von 1989 bis 1995 als Präfekt im Erzbischöflichen Privatgymnasium Borromäum. Ab 1995 war er Stadtpfarrer von Saalfelden. Im September 2016 trat Rasser die Nachfolge von Prälat Balthasar Sieberer als Seelsorgeamtsleiter der Salzburger Erzdiözese an. Im Oktober des Vorjahres wurde Rasser als neuer Salzburger Dompfarrer eingeführt.

Seelsorge im Mittelpunkt

„Die Seelsorge steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Alle diözesanen Einrichtungen haben dienende Funktion“, hob Rasser anlässlich seiner Bestellung zum Generalvikar hervor. Die „Verknüpfung der Lebenswege der Menschen mit den Heilswegen Gottes“ sei Ziel und Aufgabe jeglicher Seelsorge.

Mit der Theologin Lucia Greiner werden ab Herbst die Seelsorgeämter von fünf österreichischen Diözesen von einer Frau geleitet. Auch in der Erzdiözese Wien (Veronika Prüller-Jagenteufel) sowie in den Diözesen Gurk-Klagenfurt (Anna Hennersperger), Innsbruck (Elisabeth Rathgeb) und Linz (Gabriele Eder-Cakl) steht eine Frau an der Spitze des Pastoralamts.

„Immer mehr Verantwortung“ für Frauen

Frauen müssten lernen, „sich viel zuzutrauen und Zuständigkeiten zu übernehmen“, sagte Greiner im Interview mit den „Salzburger Nachrichten“ (Donnerstag-Ausgabe) und betonte, beim Thema der Stellung der Frau in der katholischen Kirche sei eine Veränderung in Gange: „Männer werden immer mehr Verantwortung teilen.“

Greiner, 1965 in Obernzell in Bayern geboren, ist seit 2015 Leiterin für die Abteilungen Liturgie und Diakonie im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg. Sie kam 1985 zum Theologie- und Geschichtsstudium nach Salzburg und war seither in der Erzdiözese aktiv. Nach Jahren als Bildungsreferentin für das Afro-Asiatische-Institut übernahm sie 1996 die Stelle als Leiterin des Eltern-Kind-Zentrums in Neualm.

Elf Jahre war sie anschließend als Diözesanreferentin der Katholischen Frauenbewegung tätig, bevor sie von 2009 bis 2015 in St. Virgil Salzburg als Studienleiterin arbeitete. Zuletzt war sie auch Koordinatorin der Langen Nacht der Kirchen in Salzburg und Mitglied zahlreicher Arbeitsgruppen und Kommissionen.

Greiner mit „Erfahrung und Leitungsfähigkeit“

Greiner habe in ihrer bisherigen Tätigkeit, vor allem im Bildungsbereich, große Erfahrung gesammelt und Leitungsfähigkeit bewiesen, kommentierte Erzbischof Lackner die Bestellung Greiners, die in ihrer neuen Funktion auch im engsten Gremium der Diözesanleitung vertreten sein wird. Die designierte Seelsorgeamtsleiterin selbst sieht in ihrer Ernennung ein „wichtiges Zeichen im laufenden Zukunftsprozess der Erzdiözese“.

Zum Auftrag des Seelsorgeamts gehörte es, sich den künftigen Herausforderungen zu stellen und die Zukunft der Kirche aktiv mitzugestalten, erklärte sie: „Wir suchen nach neuen Wegen in der Seelsorge, in der Pfarre, aber auch über den Ort der Pfarrgemeinde hinaus.“

Auch Kommunikationsleitung neu

Einen Generationenwechsel gibt es in der diözesanen Kommunikationsleitung. Kurt Sonneck übernimmt mit September die Leitung des Amts für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit von Wolfgang Kumpfmüller, der im Rahmen einer Alterszeit noch bis Dezember 2018 für die Erzdiözese tätig sein wird. „Kommunikation ist ein wichtiges Thema in der Kirche und darüber hinaus. Da braucht es neuen Input mit jungen Ideen“, so der Salzburger Erzbischof.

Der 1979 in Salzburg geborene Theologe Sonneck ist seit 2004 hauptamtlicher Mitarbeiter in der Erzdiözese Salzburg und war u. a. als Leiter des „Infopoint Kirchen“ in der Franziskanergasse und Referent für Stadtpastoral im Seelsorgeamt tätig. Zwei Jahre arbeitete er als Projektkoordinator des diözesanen Zukunftsprozesses und zuletzt auch als stellvertretender Leiter im Amt für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

religion.ORF.at/KAP

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